Prendre des parts de marché au secteur privé

SRG-Radios gewinnen Hörer vor allem in der Deutschschweiz

SRG-Radios gewinnen Hörer vor allem in der DeutschschweizFür die Deutschschweizer SRG-Radios war das Jahr 2000 ein Meilenstein, konnten sie doch erstmals seit 15 Jahren wieder Marktanteile (MA) von den Privaten zurückholen. Auch in der Westschweiz scheint der Trend hin zu den Privatradios gebrochen, während im Tessin sowohl die SRG-Sender wie auch die Privaten unter Druck waren.Seit der Einführung der Privatradios zu Beginn der Achtzigerjahre wiesen die MA der SRG-Radios stets nach unten. Gut 15 Jahre später ist es der SRG erstmals gelungen, Publikum von den Privaten zurückzuholen. Zumindest in der Deutschschweiz. Die Radios der SRG erhöhten ihren Marktanteil im Jahr 2000 um vier auf 51 Prozent. Dies auf Kosten sowohl der inländischen als auch der aus dem Ausland den Äther belegenden Privatsender, die beide je zwei Prozent MA verloren. Für die Deutschschweizer Privatradios ging es damit runter auf 38 Prozent, die Auslandradios landeten bei 11 Prozent MA.
Ähnlich zu Gunsten der SRG verlief die Entwicklung in der Westschweiz. Auch hier konnte der anhaltende Trend hin zu den Privaten erstmals durchbrochen werden. Die SRG-Radios verbesserten sich um zwei Punkte auf 46 Prozent MA, die Privaten hingegen mussten einen Verlust von drei Punkten auf 37 Prozent MA einstecken. Im Unterschied zur deutschen Schweiz kamen die Auslandradios in der Romandie aber ungeschoren davon: Sie konnten sich vergangenes Jahr bei 18 Prozent halten.
Tessiner Radios verstärkt unter Druck der italienischen Sender
Einzig im Tessin schalteten weniger Hörer die Frequenzen von SRG-Radios ein. Und dies, nachdem es gerade in den drei Jahren davor gelungen war, den in der Südschweiz besonders starken Auslandradios Publikum abzujagen. Doch im Jahr 2000 konnten sich diese jetzt wieder um ganze drei Punkte auf 17 Prozent MA verbessern. Leidtragende war aber nicht nur die SRG, die zwei Punkte einbüsste und nun bei 75 Prozent MA liegt. Auch die Tessiner Privatradios mussten einen Punkt abgeben. Sie haben aktuell noch einen mickrigen MA von acht Prozent.
Mit den Resultaten für das Jahr 2000 nimmt die Radioforschung Abschied von der seit 1975 üblichen Methode, bei der Hörerforschungsdaten mittels repräsentativer Interviews erhoben wurden. Neu wird die Radionutzung mit der «radiohörenden» Uhr erhoben, die seit dem 1. Oktober valide Daten liefert. Was die Verlässlichkeit des neuen Systems anbetrifft, hat der Leiter des SRG-Forschungsdienstes, Matthias Steinmann, gleich alle Zweifel ausgeräumt. Man habe den Test gemacht, indem man die Radiouhr für die Messung der TV-Nutzung einsetzte. Die Resultate von Radiocontrol und Telecontrol hätten dabei zu über 99 Prozent übereingestimmt. Kontrollerherz, was willst du mehr!
Daniel Schifferle

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