Orell Füssli et Thalia fusionnent leurs activités de librairie en Suisse

Die Orell Füssli Holding und die Thalia Holding, eine Tochtergesellschaft der Douglas Holding, reagieren auf den massiven Umbruch in der Buchbranche. Sie planen den Zusammenschluss ihrer beiden Buchhandelsfirmen in der Schweiz.

Die Buchhandelsaktivitäten von Orell Füssli OF und Thalia sollen zu einem neuen Unternehmen zusammengeführt werden, an dem sich die beiden Partner mit je 50 Prozent beteiligen. Mit dem Joint Venture wollen Thalia und Orell Füssli die grossen Herausforderungen im Schweizer Buchmarkt gemeinsam meistern, heisst es in einer OF-Mitteilung. Es entstehe ein in weiten Teilen der Deutschschweiz präsentes Buchhandelsunternehmen mit gut sortierten und von kompetenten Mitarbeitenden geführten Filialen und einem starken Internetgeschäft.

Die Aktivitäten im digitalen Bereich sollen gebündelt werden. Ziel sei es, die verschiedenen Onlineauftritte zu vereinfachen und zu harmonisieren, damit den internationalen Anbietern eine Schweizer Alternative entgegengesetzt werden kann, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Verantwortlichen von Thalia und Orell Füssli seien überzeugt, dass dieses neue schweizerische Buchhandelsunternehmen die besten Voraussetzungen habe, um im sich rasch verändernden Buchmarkt langfristig zu bestehen.

Wie Orell-Füssli-Chef Michel Kunz am Donnerstag in einer Telefonkonferenz gemäss SDA sagte, ist der Grund für den Zusammenschluss der beiden Firmen vor allem die zunehmende Abwanderung der Kunden ins Internet. Denn nicht nur der Onlineanbieter Amazon habe in den letzten Jahren den deutschsprachigen Markt sukzessive erobert; auch Apple und Google wollten immer mehr digitale Inhalte vermarkten. «Wir wollen unsere Kräfte bündeln, insbesondere im Internet», sagte Kunz gemäss SDA weiter.

Personalabbau

Das Zusammenlegen der Buchhandelsketten hat aber auch Folgen für das Personal. Wie Orell-Füssli-Chef Michel Kunz am Donnerstag in der Telefonkonferenz sagte, dürften in den nächsten eineinhalb Jahren 40 bis 50 Stellen abgebaut werden. Synergien gebe es bei der Logistik, beim Marketing und bei der Informatik.

Bei der Gewerkschaft Syndicom ist man gemäss SDA sehr überrascht über den Zusammenschluss. Vizepräsidentin Danièle Lenzin bemängelte, dass die Personalvertreter nicht vorzeitig darüber informiert worden seien. Sie zeigte sich besorgt über die Auswirkungen der Fusion auf die Arbeitnehmenden. Bei Entlassungen werde man das Personal entsprechend unterstützen.

Für die Angestellten könnte sich aber auch sonst etwas ändern: Während Orell Füssli die Sozialpartnerschaft pflege, gebe es bei Thalia keinen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Ausserdem sei auch das Lohnniveau bei Thalia tiefer. Dies bestritten Michel Kunz und Thalia-Vizepräsident Jürg Bodenmann laut SDA in der Telefonkonferenz: Bei einer groben Analyse der Anstellungsbedingungen habe man keine grossen Unterschiede zwischen beiden Firmen festgestellt. Im GAV von Orell Füssli seien beispielsweise Mindestlöhne geregelt, sagte Kunz. «An diese hält sich auch Thalia.»

Weko entscheidet über Fusion

Die Zusammenlegung der Buchhandelsgeschäfte muss aber von der Eidgenössischen Wettbewerbskommission Weko noch genehmigt werden: Die Transaktion sei meldepflichtig, sagte Weko-Sprecher Patrik Ducrey auf Anfrage der SDA. Die Weko habe nach der offiziellen Meldung der Übernahme einen Monat Zeit für eine Vorprüfung. Sollten dabei Anzeichen auftreten, dass der Zusammenschluss zu einer marktbeherrschenden Stellung des Unternehmens führen könnte, habe die Behörde weitere vier Monate Zeit für eine vertiefte Prüfung.

 

Plus d'articles sur le sujet