Deutschland: Radio nach wie vor beliebt

Das Radio ist beim deutschen Medienpublikum fest verankert. Trotz des Booms digitaler Medien erzielen die Stationen nach wie vor hohe Reichweiten und Hörerzahlen.

Fast drei Viertel der Bevölkerung oder 51,7 Millionen Deutsche sind mittlerweile zumindest gelegentlich online. An der starken Radionutzung hat der Vormarsch des Internets bisher aber kaum etwas geändert. Vielmehr bedienen die Sender ihr Publikum auch über die neuen Kanäle. Selbst die jungen User hören noch immer viel Radio.

«Der Erwartungshaltung, dass die Nutzung traditioneller Medien durch das Internet zurückgeht, hat das Radio nicht entsprochen – im Gegenteil», sagt Dieter Müller, Vorstand Radio bei der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, im Gespräch mit Pressetext. In den letzten Jahren ist die Radionutzung nicht geschrumpft, sondern eher geringfügig gestiegen. Zu einer Stabilisierung haben dabei auch Web-Radios beigetragen. Das Radio habe den Vorteil, auch in Situationen genutzt werden zu können, in denen andere Medien nicht zum Einsatz kommen können, so Müller. Gerade am Arbeitsplatz oder beim Autofahren würden die Einschaltquoten steigen. Zudem machten die Deutschen vom Radio gerne parallel zu anderen Medien Gebrauch.

Die Hörfunknutzung ist in der Bundesrepublik zuletzt über alle Zielgruppen hinweg stabil geblieben. Die Tagesreichweite liegt bei 79,3 Prozent. Ebenso konstant verhielten sich Hör- und Verweildauer bei den Stationen. Ältere Bevölkerungsschichten nutzen den Hörfunk zwischen Montag und Freitag über 200 Minuten lang. Allerdings hört auch das jüngere Publikum zwischen zehn und 29 Jahren mit rund 140 Minuten relativ viel Radio. An Wochenenden ist die Hördauer geringer.
 

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