Mexikanischer Multimilliardär kauft sich bei New York Times ein

Keine guten Zeiten für eine der grössten und wichtigsten Zeitungen der Welt. Nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass die New York Times ihr Vertriebsunternehmen einstellt und damit 550 Mitarbeiter auf die Strasse stellt, haben sich nun die Besitzverhältnisse des Blattes verändert. Der mexikanische Multimilliardär Carlos Slim ist beim börsenkotierten Verlag der US-Zeitung eingestiegen. Es handle sich um eine reine Finanzinvestition, sagte er.

Keine guten Zeiten für eine der grössten und wichtigsten Zeitungen der Welt. Nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass die New York Times ihr Vertriebsunternehmen einstellt und damit 550 Mitarbeiter auf die Strasse stellt, haben sich nun die Besitzverhältnisse des Blattes verändert. Der mexikanische Multimilliardär Carlos Slim ist beim börsenkotierten Verlag der US-Zeitung eingestiegen. An einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt erklärte Slim, es handle sich um eine reine Finanzinvestition. Der derzeitige Aktienpreis sei attraktiv.
Der zu den reichsten Menschen der Welt zählende Mexikaner kaufte einen Anteil von
6,4 Prozent am Traditionshaus, das von der Herausgeberfamilie Ochs-Sulzberger kontrolliert wird. Der Verlag leidet unter einem sinkenden Aktienkurs und rückläufigen Anzeigenerlösen im Printgeschäft.
Mit Slims überraschender Beteiligung steigt der Druck auf die Herausgeberfamilie. Erst im Frühjahr hatte sie den Finanzinvestoren Harbinger Capital und Firebrand Partners zwei Sitze im Verwaltungsrat einräumen müssen. Die Investmentfirmen sind nach der Familie die grössten Aktionäre und fordern einen Kurswechsel und höhere Gewinne. Slim ist mit seinem am Mittwoch veröffentlichten Anteil nun einer der grössten Aktionäre. Offen ist, ob er sich in die laufenden Geschäfte einmischen will oder nur auf einen Kursgewinn spekuliert.
Der Unternehmer Slim ist laut einer Liste des US-Magazins Forbes mit einem geschätzten Familienvermögen von rund 60 Milliarden Dollar hinter US-Investor Warren Buffett der zweitreichste Mensch der Welt. Er kontrolliert unter anderem Südamerikas führenden Mobilfunkprovider América Móvil.
Die NYT-Gruppe verlor binnen Jahresfrist fast 30 Prozent ihres Börsenwerts.
Erstmals in ihrer Geschichte baute sie in diesem Jahr Stellen in der Redaktion ab. Zudem steht die Zeitung durch das von Medienmogul Rupert Murdoch übernommene Wall Street Journal unter Druck, das es sich zum Ziel gemacht hat, der New York Times verstärkt Konkurrenz zu machen.

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