Swisscable sieht Bereitschaft zu digitalem Fernsehen

Der Verband der TV-Kabelunternehmen Swisscable hat am Dienstag in einer Medienkonferenz eine Umfrage präsentiert, die der Schweizer Bevölkerung eine 33-prozentige Bereitschaft zum Wechsel auf digitales Fernsehen attestiert.

Der Verband der TV-Kabelunternehmen Swisscable hat am Dienstag in einer Medienkonferenz eine Umfrage präsentiert, die der Schweizer Bevölkerung eine 33-prozentige Bereitschaft zum Wechsel auf digitales Fernsehen attestiert. Der Verband plädiert für einen schnellen Übergang zu digitalem Fernsehen.
Die Entwicklung zu digitalem Fernsehen sei zwar auch in der Schweiz in Gange, sagte Dr. Hajo Leutenegger, Präsident von Swisscable gegenüber den Medien in Bern. Leider hinke die Schweiz aber in europäischen Vergleich hinterher. Lediglich 10 Prozent würden in der Schweiz bereits die neue Verbreitungstechnologie nutzen. Im europäischen Vergleich: 69 Prozent der Haushalte nutzen digitales Fernsehen in England, 42 Prozent in Italien, 38 Prozent in Frankreich, 28 Prozent in Spanien und 20 Prozent in Deutschland.
Die repräsentative Umfrage, die im Mai 2006 vom Marktforschungsinstitut Demoscope mit 800 Personen zwischen 15 und 84 Jahren in der deutschen und französischen Schweiz durchgeführt worden ist, zeigt trotz des zögerlichen Nutzungsverhaltens eine relativ hohe Wechselbereitschaft. Rund ein Drittel der Befragten möchte in den nächsten drei Jahren auf digitales Fernsehen wechseln. 22 Prozent könnten sich einen späteren Wechsel vorstellen.
Trotzdem ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, meint Leutenegger, denn ein relativ hoher Anteil von 19 Prozent ist laut der Studie noch unentschlossen, 26 Prozent lehnen einen Wechsel gar ab. Leutenegger ist aber überzeugt davon, die Kunden von digitalem Fernsehen überzeugen zu könne, denn dieses sei einfach besser als das analoge. Argumente seien die eine bessere Bild- und Tonqualität und ein grösseres Programmangebot mit vielfältigeren Wahlmöglichkeiten. Zudem verspreche digitales Fernsehen ein neues Fernseherlebnis dank neuen Angeboten wie HDTV (High Definition TV), digitalen Videorekordern (PVR, Personal Videorecorder), elektronischen Programmführern (EPG, Electronic Programming Guide), Inhalten auf Abruf (voD, Video on Demand) und interaktivem Fernsehen (ITV). Wichtig sei, die neuen Angebote schnell einzuführen, meinte Leutenegger weiter.
Weiter zeigte die Befragung, dass zwischen Deutsch- und Westschweizern grosse Unterschiede beim TV-Verhalten herrschen. So schauen signifikant mehr Deutschschweizer via Kabel, da sie so auf ein grösseres Senderangebot Zugriff haben als die Westschweizer (durchschnittlich 45 Sender in DCH, 36 in WCH). Die Nutzung von digitalem Fernsehen ist zwar diesseits und jenseits des Röschtigrabens gleich hoch, doch geben signifikant mehr Deutschschweizer an, ihren Fernsehempfang in den nächsten Jahren digital aufrüsten zu wollen. Deutschschweizer gewichten hierbei die individuelle Programmgestaltung höher, Westschweizer legen den Fokus eher auf ein grösseres Programmangebot.
Weiter brachte die Studie zum Vorschein, dass lediglich 10 Prozent der Befragten mobiles Fernsehen via Handy als attraktiv einschätzen. Die Möglichkeit E-Mails am Fernseher zu lesen und zu beantworten und das Internet zu nutzen, würden 16 Prozent begrüssen. Auf noch grössere Resonanz stiess Videotelefonie über das Fernsehgerät: 38 Prozent hielten diese Option für sehr bzw. eher attraktiv.
Swisscable plädiert für eine Übergangsphase, bei der analoges und digitales Fernsehen parallel ausgestrahlt werden (Simulcast). Bis ca. im Jahre 2010 sollte das analoge Angebot aber auf ein Minimalangebot beschränkt werden. Swisscable tritt zudem für eine Grundverschlüsselung der Programme ein. Diese biete die Möglichkeit, massgeschneiderte Programmpakete anzubieten.

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