"Les annonceurs privés ont besoin de plus de conseils"

Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument zur Kritik des SWA.

Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument zur Kritik des SWA.WW: Der SWA fordert für Stellenanzeigen gleiche Tarife wie bei anderen Rubriken. Warum gehen die meisten Verlage nicht darauf ein?
Hanspeter Lebrument: Der Verband Schweizer Presse (VSP) hat 2002 eine Projektgruppe eingesetzt, die einfachere Tarifstrukturen vorschlagen soll. Sie hat nun ein Software-Modul erarbeitet, mit dem die Verlage ihre Tarife überprüfen und überarbeiten können. In unserem letzten Newsletter (Flash vom 18. Dezember ) haben wir darüber informiert. Der SWA ist orientiert und mit unserem Vorgehen grundsätzlich einverstanden.
Im Flash hiess es aber auch, dass diese Branchenlösung kaum wie
geplant per 2005 eingeführt werden könne. Der SWA will deshalb, dass wenigstens die Preisangleichung bei den Stellen vorgezogen wird.
Das geht nicht. Die Stellen sind Teil eines komplexen Tarifgefüges. Die Verlage benötigen mehr Zeit. Sie arbeiten jetzt mit der Software, die Projektgruppe trägt die Resultate zusammen und leitet dann die Massnahmen ab. Aber der VSP hat letzte Woche noch einmal alle Verlage aufgefordert, das Projekt rasch und unkompliziert durchzuziehen.
Hanspeter Lebrument, Präsident VSPWarum aber kosten Stellenanzeigen im Durchschnitt neun Prozent mehr
als die Rubriken Auto und Immobilien?
Dafür gibt es betriebswirtschaftliche Gründe: Der Erfassungsaufwand ist höher. Während wir es bei den Autos und vor allem bei den Immobilien fast immer mit Businesspartnern zu tun haben, inserieren in den Stellenanzeigern auch viele Private. Deshalb ist dort mehr Beratung nötig. Zudem erbringen mehrere Titel speziell für den Stellenbereich redaktionelle Zusatzleistungen.
Der SWA sagt, dass die Zeitungen trotz angeglichener Preise nur
wenig verlieren würden. Das eingesparte Geld würde in weitere Inserate gesteckt. Daran zweifle ich. 20 Minuten erfüllte ja schon 2003 als einer
der wenigen Deutschschweizer Titel die SWA-Forderung. Doch ausgerechnet dieses Blatt war letztes Jahr bei den Stelleninseraten mit minus 46,5 Prozent der grösste Verlierer. Die andern grossen Deutschschweizer Tageszeitungen haben zwischen 21,4 und 41,5 Prozent verloren. Es scheint also, dass der Preis einen weniger grossen Einfluss hat, als vom SWA angenommen.
Markus Knöpfli

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