In Genf ist Kino besonders spannend

Kino Immer mehr Schweizer – vor allem die Tessiner – gehen häufiger ins Kino – und sehen auch mehr Werbung. In Genf und Lausanne gewann der Werbezeitvermarkter Mediavision weitere Marktanteile hinzu.

Kino Immer mehr Schweizer – vor allem die Tessiner – gehen häufiger ins Kino – und sehen auch mehr Werbung. In Genf und Lausanne gewann der Werbezeitvermarkter Mediavision weitere Marktanteile hinzu. Die Kinobranche verzeichnete im letzten Jahr einen ausgesprochen starken Zulauf – 6,3 Prozent mehr Besucher lösten Karten. Kassenschlager wie «Harry Potter», «Lord of the Rings II» oder auch der neueste James-Bond-Streifen brachten im Erhebungszeitraum April 2002 bis April 2003 dem Medium Kino in der ganzen Schweiz durchschnittlich 486000 Wochenkontakte, 29000 mehr als in der Vorjahresperiode. Wirklich signifikant war der Zuwachs allerdings nur im Tessin, wo die Wochenreichweiten um 33 Prozent auf 21000 Besucher zunahmen, in der Deutschschweiz erreichte das Besucher-Plus (+17000 oder +5,5 %) exakt die Grenze des Vertrauensbereiches. In der Romandie dagegen legten die Kinos insgesamt lediglich 6000 Kontakte (+4,3%) zu. Die Veränderung war weit weniger signifikant. Anders als im vorjährigen Erhebungszeitraum spielten diesmal neue Multiplexkinos für die Reichweitenvergrösserung keine wesentliche Rolle, da nur in Baden ein neues Grosskino seine Tore öffnete (Herbst 2002). Gleichzeitig wurden in der Aargauer Stadt aber kleine Kinos geschlossen.
Medivision holt leicht auf
Auf der Ebene der beiden sich konkurrenzierenden Kinovermarkter Cinecom und Mediavision brachte das gute Kinojahr kaum Verschiebungen bei deren Marktanteilen (MA). Gesamtschweizerisch gesehen verharrten die beiden gar auf exakt den gleichen Positionen wie im Vorjahr: Cinecom hält weiterhin 86,4 Prozent, Mediavision 13,6 Prozent. Da die Cinecom nach wie vor alle Deutschschweizer und Tessiner Kinos in Pacht hat, kommt sie in beiden Landesteilen auf einen MA von 100 Prozent. Anders in der Romandie, dort verbesserte die Mediavision ihren MA leicht von 45,3 auf 46,2 Prozent.
Von Bedeutung ist allerdings die Tatsache, dass Mediavision ihre Kampfzone ausgerechnet in den am härtesten beackerten Zentren Genf und Lausanne ausweiten konnte. In diesen Städten gelangen auch Cinecom leichte, allerdings nicht signifikante Verbesserungen beim Marktanteil. Allerdings hatte Mediavision – mit jeweils plus 4000 Besuchern in Lausanne und plus 5000 Kontakten in Genf die Nase vorn: Diese Gewinne liegen exakt auf der Signifikanz-Grenze.
Das führt dazu, dass Mediavision heute in Lausanne einen Marktanteil von 26,4 Prozent ausweist, 4,7 Prozent mehr als letztes Jahr. In der Calvin-Stadt sind es neu gar 57,4 Prozent, 3,2 Prozent mehr als in der vorhergehenden Erhebungsperiode. Pech im Glück hatte Mediavision hingegen im Wallis, wo sie zwar sämtliche Pachten gewonnen hat, dort aber dennoch signifikante Reichweitenverluste (–28,6 %) hinnehmen musste.
Multiplex: Primär in Cinecom-PachtDerzeit existieren in der Schweiz neun Multiplex-Kinos: Balexert in Genf, Cinétoile in Prilly, CineStar in Lugano, MaxX in Luzern, Cinemax in Zürich, Kinepolis in Schaffhausen, Trafo in Baden, Cinedome in Abtwil (SG) und Flon in Lausanne. Weitere Projekte stecken in der Planungsphase in den Regionen Basel, Bern, Zürich-Oerlikon und St.Gallen. Abgesehen von Balexert ist es Cinecom gelungen, alle übrigen Grosskinos unter Vertrag zu nehmen. (mk)
Markus Knöpfli

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