Im Internet beginnt die Reise zur neuen Wohnung

Internet Auch 2003 wächst die Internetgemeinde enorm. User klicken bevorzugt auf Auto- und Immobilienmärkte und Sites zur Reiseplanung.

Internet Auch 2003 wächst die Internetgemeinde enorm. User klicken bevorzugt auf Auto- und Immobilienmärkte und Sites zur Reiseplanung.Das Internet bleibt auch im Jahr 2003 das mit Abstand am raschesten wachsende Medium. Wie die neuste Erhebung der MA Comis zeigt, sind in der Deutschschweiz zwischen 2002 und 2003 ganze 12,8 Prozent oder 292000 Personen mehr ins Netz gegangen. Damit gehört das Web laut der Wemf-Studie für 2581000 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer (ab 14 Jahren) zum regelmässig genutzten Medium.Eindrücklicher noch zeigt sich die Erfolgsgeschichte des Internets, wenn man sich die Entwicklung seit 1999 – damals wurde die MA Comis lanciert – vergegenwärtigt. In diesen vier Jahren hat sich die Zahl der Nutzer praktisch verdoppelt.
Gegen Fernweh hilft das Netz
Für gewisse Aktivitäten und Aufgaben erweist sich das Internet als zunehmend attraktives Hilfsmittel. Wenn es beispielsweise darum geht, Reisen und Ausflüge am Computer zu planen und zu buchen. Konsultierten vergangenes Jahr noch 67 Prozent der Befragten «Stadtpläne, Routenpläne, Maps», sind es jetzt bereits 71 Prozent. Signifikant wuchs auch der Anteil jener, die im Internet «Reisen planen» – von 54 auf 58 Prozent. Die Reisebranche insgesamt wird in der Zukunft noch verstärkt auf Tempo und Convenience des Internets setzen. Beispielsweise die Swiss Air Limited, die ihre Billigflugangebote via Web verhökert.
Dasselbe gilt für den elektronischen Zahlungsverkehr, zu dem sich neu 40 Prozent der Nutzer (bisher waren es 36 Prozent) bekennen. Besonders gut aufgehoben sind im Internet auch Versicherungen. Der Anteil jener Surfer, die entsprechende Informationen abrufen, hat von 25 auf 30 Prozent zugenommen.
Nicht nur der praktische Nutzen allein beschert dem Internet weiteren Publikumszuwachs. Auf dem Vormarsch war auch die Sparte Unterhaltung, wozu sich neu 52 Prozent – im Vorjahr waren es 48 Prozent – ins Netz begeben. Selbst online Radio hören zählt mittlerweile für immer mehr Nutzer – ihr Anteil ist von 16 auf 20 Prozent gestiegen – zur regelmässigen Aktivität (siehe auch WW 30/03).
Dass sich die Suche nach Auto- und Wohnungsangeboten weiter rasant ins Internet verschiebt, daran dürften Printmedien wenig Freude haben. So hat das Abrufen von Auto- und Fahrzeuginseraten von 28 auf 33 Prozent erneut kräftig zugelegt. Immobilien- und Wohnungsinserate waren im Netz mit einer Steigerung von 28 auf 32 Prozent in vergleichbarem Tempo im Vormarsch.
Andere bisherige Kernfunktionen des Internets hingegen verlieren an Bedeutung: Zum Abrufen von tagesaktuellen Informationen bekannten sich nur noch 55 Prozent der Befragten – im Vorjahr waren es noch 59 Prozent gewesen. Direkt zu spüren bekamen dies Mediensites, von denen nur noch wenige Zuwachs generierten. Zu Letzteren gehört Blick.ch. Deren engerer Nutzerkreis (ENK=Personen ab 14 Jahren, welche die betreffende Website mindestens einmal pro Woche entweder daheim oder ausser Haus nutzen) weitete sich auf 366000 Personen (plus 111000) mit Abstand am stärksten aus. Gefolgt von 20min.ch mit neu 192000 regelmässigen Besuchern (plus 50000) und Sonntagszeitung.ch, die neu von 91000 Nutzern (plus 31000) regelmässig konsultiert wird.
Daniel Schifferle

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