Greater Zurich Area und Kanton Tessin nehmen Beitrittsgespräche auf

Die Stiftung Greater Zurich Area Standortmarketing entspricht dem Wunsch des Kantons Tessin, Gespräche über einen Beitritt zur Standortmarketing-Organisation des Wirtschaftsraums Zürich aufzunehmen. Der Beitritt des Kantons Tessins könnte für beide Seiten Vorteile mit sich bringen.

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Der Kanton Tessin hat seit jeher eine Brückenfunktion zwischen dem Norden und dem Süden Europas. Mit dem Gotthard-Basistunnel sind die Reisezeiten noch kürzer geworden. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit.

Kanton Tessin orientiert sich strategisch nach Norden

Der Kanton Tessin möchte seine standortpolitischen Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationskraft seiner Wirtschaft stärken. Er will sich vermehrt Richtung Norden orientieren und die wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Rest der Schweiz, insbesondere mit dem Wirtschaftraum Zürich, weiter festigen. Die Ende 2015 ins Leben gerufene Arbeitsgruppe «Runder Tisch der Tessiner Wirtschaft» mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Hochschulen hat als eine der zentralen wirtschaftlichen Impuls-Massnahmen eine Zusammenarbeit mit der Greater Zurich Area empfohlen. Der Kanton Tessin hat deshalb bei der Stiftung Greater Zurich Area Standortmarketing (GZA) beantragt, einen Beitritt zu prüfen.

Regierungsrat Christian Vitta, Vorsteher des Finanz- und Wirtschaftsdepartements des Kantons Tessin, betont dass «mit einem Beitritt des Kantons Tessin zur Stiftung Greater Zurich Area Standortmarketing eine der wichtigsten Massnahmen konkretisiert würde, um die wirtschaftlichen Bande mit dem Rest der Schweiz zu festigen».

Greater Zurich Area wird dank gestärkter Kompetenzen noch attraktiver

Ein Beitritt des Kantons Tessin würde für die Greater Zurich Area eine Stärkung, Ergänzung und Erweiterung der vorhandenen Kompetenzen und Netzwerke bedeuten, insbesondere in technologieintensiven Bereichen wie Life Sciences, Informationstechnologien und Mechatronik. Neben zahlreichen innovativen Unternehmen beherbergt das Tessin – auch dank der zentralen Rolle der Universität der italienischen Schweiz (USI) und der Tessiner Fachhochschule (SUPSI) – wichtige Akteure des Innovationssystems Schweiz wie zum Beispiel das Dalle Molle Institut für künstliche Intelligenz (IDSIA) oder das Forschungsinstitut für Biomedizin (IRB). Der Kanton Tessin ist auch Sitz des zur ETH Zürich gehörenden nationalen Hochleistungs-Rechenzentrums (CSCS).

Die Lage des Tessins zwischen den immer stärker kooperierenden Metropolitanräumen Zürich und Mailand kann für die strategische Expansion international tätiger Unternehmen in Europa sehr attraktiv sein. Über den Kanton Uri, der ebenfalls Mitglied der GZA ist, ergibt sich dadurch eine durchgehende Verbindung zwischen Zürich und Mailand.

Der Stiftungsrat der GZA hat an seiner Sitzung vom 13. November entschieden, die Gespräche mit dem Kanton Tessin für einen Vollbeitritt aufzunehmen. Dabei sind noch verschiedene offene Fragen zu klären. Danach hängt der formelle Beitritt in erster Linie vom kantonsinternen Entscheidungsprozess im Kanton Tessin ab.

Gemeinsames Verständnis für modernes Standortmarketing

Der Kanton Tessin und die GZA sind sich darüber einig, dass sich ein modernes und erfolgreiches Standortmarketing auf die Direktansprache von technologieorientierten Unternehmen aus Branchen mit hoher Wertschöpfung konzentrieren muss. Die Auswahl der Firmen muss selektiv erfolgen und zu den bereits vorhandenen technologischen und weiteren spezifischen Kompetenzen passen. Unabhängig vom genauen Ort der Ansiedlung bringen solche Unternehmen den höchsten Mehrwert für den gesamten Wirtschaftsraum.

Carmen Walker Späh, Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich und Stiftungsratspräsidentin der Greater Zurich Area, meint: «Die Greater Zurich Area kann mit dem Kanton Tessin seine vorhandenen Kompetenzen stärken. Dies stärkt den gesamten Wirtschaftsraum und bringt einen Wettbewerbsvorteil für die Greater Zurich Area.»

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