Les mots-clés utilisés de manière inflationniste dans le secteur du marketing suisse

Das Karrierenetzwerk LinkedIn hat wie jedes Jahr seine Nutzerprofile im Hinblick auf überstrapazierte Schlagwörter, sogenannte Buzzwords, unter die Lupe genommen. In der Schweizer Marketing-Branche auf Platz 1: «strategisch».

marketing-2

Neues Jahr, neue Vorsätze: Der Jahresanfang markiert für viele die Zeit, die berufliche Laufbahn kritisch zu durchleuchten und sich neue Ziele zu setzen. Wer sich 2017 im Job verändern möchte, sollte gleichzeitig auch sein Online-Profil überprüfen. Wichtig vorweg: Ein Online-Profil ersetzt nicht das Anschreiben und den Lebenslauf. Allerdings nutzen Personalentscheider Karrierenetzwerke, um über die offizielle Bewerbung hinaus mehr über den Kandidaten und seine Persönlichkeit zu erfahren.

Was ist also zu tun, um aus der Masse herauszustechen und dem Personaler mit seiner Selbstdarstellung ein Aha-Erlebnis zu bescheren? HR-Experten lieben es konkret. Das bedeutet nicht, dass ein Buzzword wie spezialisiert überhaupt nicht im Profil auftauchen darf. Das Spezialgebiet oder auch Experten- wissen sollte aber anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert werden.

Der Vertriebsspezialist erwähnt idealerweise seine spezifische Berufserfahrung, seine erworbenen Branchenkontakte, seine erzielten Erfolge und die überdurchschnittliche Quotenerfüllung – anstatt lediglich auf langjährige Erfahrung zu verweisen. Je konkreter die Beispiele, desto besser!

Vorsicht vor «Führungsqualitäten», wer sie nicht belegen kann

Auch wer sich mit Führungsqualitäten schmückt, kommt nicht umhin, genau zu erklären, warum er sich für einen Top-Angestellten hält: Was genau macht sie oder ihn so besonders visionär, motivierend, verantwortungsbereit, werteorientiert – eben führungsstark? Wer hier nicht mit Erfahrung und Beispielen überzeugen kann, sollte lieber die Finger von diesem Begriff lassen. Die Bereitschaft, Verantwortung für ein Projekt übernehmen zu wollen oder ein Team zu führen, darf aber kommuniziert werden.

Strategisch hält sich auch 2017 hartnäckig in der Top 3 der populären Buzzwords und ist bei den Begriffen der Schweizer Marketers auf Platz 1. Ob und wie jemand tatsächlich mit dem nötigen Weitblick denkt und agiert, lässt sich besser anhand eines konkreten Fallbeispiels belegen. Wer keines vorweisen kann, sollte Eigenschaften wie analytisches Denken, Zielorientierung und Visualisierungsvermögen hervorheben.

Auf Platz 4 in Deutschland und Platz 6 in der Schweiz (Marketing: Platz 9) landet das Buzzword fokussiert – ein weiterer Top 10-Neuzugang 2017, der bei Recruitern demnach bald genervte Reaktionen auslösen dürfte. Geeignete Synonyme sind: konzentriert, ergebnisorientiert, systematisch et zielgerichtet.

Weitere Langzeit-Worthülsen komplettieren die aktuelle Top 10: erfahren, leidenschaftlich, innovativ, créatif et verantwortungsvoll – allesamt Attribute, die sich jeder HR-Experte von einem Bewerber durchaus wünscht, aber nicht mehr lesen möchte. Aufhorchen lassen auch hier konkrete Arbeitsbeispiele, möglichst individuell in Worte gefasst.

Fazit: Offensichtliche Floskeln und platte Phrasen hinterlassen bei HR-Experten einen negativen Beigeschmack. Um mit seinem Online-Profil nachhaltig Eindruck zu hinterlassen und echtes Interesse zu wecken, braucht es eine ähnlich individuelle Herangehensweise, wie sie auch für das Anschreiben und den Lebenslauf nötig ist. Die Zeit dafür zu investieren, lohnt sich in jedem Fall – schliesslich geht es um den Traumjob.

Différences dans les groupes professionnels

Interessant war bei der Untersuchung auch, wie sich unterschiedliche Berufsgruppen selbst beschreiben. Demnach sehen sich Marketingfachleute überwiegend stratégique, während Vertriebsspezialisten sich selbst besonders viele Qualités de leadership zuschreiben. Personaler hingegen sind spezialisiert und Studenten bezeichnen sich am liebsten als leidenschaftlich. Die Schweizer und deutschen Top 10 decken sich überwiegend mit den globalen. Bei Letzteren stehen ausserdem die Attribute herausragend et zertifiziert hoch im Kurs.

Für die Werbewoche hat Linkedin nicht nur die gesamte Berufswelt der jeweiligen Ländern ausgewertet, sondern konkret auch diejenigen Profile von Personen analysiert, die in der Schweiz im Bereich Marketing tätig sind.

Die Top 10 der überstrapazierten Begriffe Schweizer Marketing-Profile:

1 strategisch
2 Führungsqualitäten
3 spezialisiert
4 leidenschaftlich
5 Expertenwissen
6 kreativ
7 innovativ
8 erfahren
9 fokussiert
10 Erfolgsgeschichte

Andere Länder, andere Buzzwords

LinkedIn hat als globales Karrierenetzwerk natürlich auch andere Länder unter die Lupe genommen. Auffällig: Schweizer, Franzosen und Briten stellen – genau wie Deutsche – mit spezialisiert momentan ihr Können in den Vordergrund, während Kandidaten in Singapur und in den USA vorrangig auf Führungsqualitäten setzen. Auch das Buzzword zertifiziert taucht lediglich in den USA und in Asiens boomendem Tigerstaat auf, für Europäer scheint es hingegen weniger bedeutend zu sein. (pd/hae)

schweiz
deutschland
england
USA
frankreich
singapur

Plus d'articles sur le sujet