Sucht Schweiz sagt: «Migros, bleib alkoholfrei!»
Die gemeinnützige Stiftung Sucht Schweiz lanciert eine Kampagne zur Grundsatz-Abstimmung der Migros: Die Detailhändlerin solle weiterhin auf Alkohol in ihren Regalen verzichten.
Die gemeinnützige Stiftung Sucht Schweiz warnt in einer Pressemitteilung: Wenn die Migros-Genossenschafter*innen Anfang Juni dafür stimmten, Alkohol ins Sortiment der Detailhändlerin aufzunehmen, sei mit einer erheblichen Zunahme der Alkoholprobleme in der Schweiz zu rechnen. Bereits heute seien 250’000 Menschen in der Schweiz alkoholkrank; jährlich würden 11’500 Menschen mit Symptomen der Alkoholintoxikation in Spitäler eingeliefert und 1’550 Menschen würden gar an den Folgen ihres Konsums sterben.
Letzte Einkaufsgelegenheit, mehr Alkoholwerbung
Falle nun «die letzte Trigger-freie Einkaufsgelegenheit für die alkoholkranken Menschen in der Schweiz und unzählige, die die Sucht überwunden haben» weg, begleitet von zu befürchtenden Nebenerscheinungen wie «zusätzlicher Alkoholwerbung und vermehrtem Billigalkohol», könne dies drastische Konsequenzen haben. Alkohol sei «kein gewöhnliches Konsumgut, sondern eine psychoaktive Substanz, die viele Schäden verursachen kann.» Darum sei es besonders lobenswert, dass Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler schon 1928 entschieden habe, keinen Alkohol zu verkaufen: Mit der Würdigung seines Erbes betreibe die Migros laut Sucht Schweiz aktiven Gesundheitsschutz.
Ein «Liebesbrief» an die Migros: «Bleib, wie Du bist!»
Die Stiftung startet deshalb parallel zum Beginn der Urabstimmung in der Migros heute deshalb eine Kampagne mit Plakaten, Videos und einem «Liebesbrief» an die Migros, den die Bevölkerung mitunterzeichnen kann. Darin wird die Rolle der Migros als Visionärin hervorgehoben und Wertschätzung dafür zum Ausdruck gebracht. Der Brief schliesst mit den Worten «Bleib, wie Du bist! Bleib alkoholfrei.» Auf einer speziell eingerichteten Website können sich alle, die diese Sicht teilen, anschliessen.
