"La numérisation donne une impulsion massive à la scène des start-ups".

DIGITALISIERUNG Jason Johnson ist Vorsitzender des «Internet of Things» Consortiums. Im Gespräch mit Christoph Oggenfuss* im Rahmen des Überall App Congress Vienna verrät der Online-Pionier, inwiefern die Digitalisierung unser Leben in Zukunft vereinfachen wird und was dies für Start-Ups bedeutet. August, die durch ein intelligentes Türverriegelungssystem auf dem Markt für Aufsehen sorgt. Zudem ist er  […]

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August, die durch ein intelligentes Türverriegelungssystem auf dem Markt für Aufsehen sorgt. Zudem ist er  Vorsitzender des «Internet of Things» Consortiums und Managing Partner beim Startup-Förderer «Founders Den».MK Was bedeutet für Sie «Digitalisierung»?JASON JOHNSON Schon bei dieser Fragestellung manifestiert sich eine Generationen-Thematik. Du und ich sind im analogen Zeitalter aufgewachsen und so haben wir jene Welt als Realität verstanden. Die «digital Natives» stellt sich diese Abgrenzungsfrage zwischen analog und digital gar nicht. Die Existenz von Beiden ist ganz selbstverständlich und die Übergänge werden als fliessend verstanden.Für mich heisst digital, dass Information im entsprechenden Format bequem im Zugriff ist und einfach bewegt werden kann. Und damit heisst es auch Content einfach verfügbar zu machen. Die Digitalisierung überwindet sozio-ökonomische Grenzen – jede Person an jedem Ort auf unserer Welt hat damit Zugang zu Information.MK Können Sie dies an einem Beispiel veranschaulichen?JOHNSON Avec www.github.com steht Jungunternehmern eine Plattform zur Verfügung, die ihnen relevante Information, Werkzeuge, Software etc. günstig zur Verfügung stellt und damit die Eintrittshürde massiv senkt. Damit wird es möglich, für wenig Geld Prototypen einer Geschäftsidee zu bauen. Verlangt die Geschäftsidee massive Computerleistung, dann kann diese aus der Cloud vergleichsweise günstig bezogen werden.Und eben, weil wir in der digitalen Welt angekommen sind gilt das nicht nur im Silicon Valley sondern auch in Afrika oder irgendwo auf der Welt. Das heisst die Digitalisierung beschert der Start-up Szene einen massiven Push. Früher hiess Unternehmensgründung grosse Risiken einzugehen und ausreichen Finanzen zu bekommen – heute kann ich klein beginnen, eventuell meinen bisherigen Job weiterführen (und damit mein Auskommen sichern) und zum richtigen Zeitpunkt skalieren. War es früher eher ein Wettbewerb um Geld und Risikofähigkeit so ist es heute ein Wettbewerb um relevante Ideen und cleveren Geschäftsmodellen.Interessant zu Wissen, dass Start-ups wie Netflix, Instagram, Pinterest, Spotify und Airbnb sich mit Cloud-Services von Amazon beholfen haben. Offensichtlich war das kein Nachteil…MK Wie erleben Sie Marketeers im Umgang mit der zunehmend digitalisierten Welt?JOHNSON Ich erkläre das am besten an einem eigenen Beispiel. Wenn ich mit meiner Firma ein neues Produkt auf den Markt bringe sagt mir meine PR-Beraterin, dass ich eine Präsenz im Wired-Magazin anstreben muss oder noch viel besser auf www.wired.com. Das entspricht natürlich nicht dem klassischen Marketing-Ansatz wo zuerst ein Konzept mit vielen Annahmen geschrieben wird. Sobald aber etwas online geschaltet ist, kann es weltweit erkannt werden und vor allem kann gleich ein Dialog in Gang gesetzt werden. Das wird mit aktivem Blogging begleitet und so entwickelt sich eine kommunikative Dynamik die Aufschluss gibt darüber, ob das Produkt verstanden wird, ob es als relevant eingeschätzt wird, wo Limitierungen manifest werden usw.Am Beispiel von «Retargeting» wird meines Erachtens sehr deutlich, welchen Beitrag Digitalisierung zum Marketingerfolg leisten kann.Beim Retargeting wird der Käufer begleitet oder «verfolgt» und mit einschlägigen und relevanten Informationen mehrmals konfrontiert mit dem Ziel die Konversionsrate zu erhöhen. Die Retargeting-Methode ist ein dynamischer Marketing-Ansatz der systemseitig eine hohe Agilität verlangt die nur auf Grund hochentwickelter Analytics möglich wird.Nach meiner Einschätzung verhalten sich Marketeers diesen zeitgemässen Möglichkeiten noch eher reserviert.MK Sprechen wir zum Schluss über dein Schlüsselthema «Internet of Things» – wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für das Marketing?JOHNSON Lass mich mit einer begrifflichen Klärung beginnen. Ich spreche mittlerweile nicht mehr von «Internet of Things» sondern von «Internet of Everything», das liegt näher an der Realität. Die Vernetzung wird zunehmend alle Domänen erreichen.Aus Sicht des Marketings ist der Begriff «Internet der Dinge» viel zu abstrakt und zu technisch. Eine frühe Aufgabe für Marketing wird es sein eine Begriffswelt zu schaffen die verstanden wird und anwenderfreundlich ist. Das Zweite wird sein die Nutzen herauszuarbeiten – wer interessiert sich schon für «Internet der Dinge»?Aus Marketingsicht scheint mir der Kauf von Nest – ein Feuermelder-Hersteller – durch Google ein interessantes Anschaungsbeispiel zu sein. Dabei ist Google nicht als Suchmaschinenanbieter zu verstehen und Nest nicht als Verkäufer von Feuermeldern. Google ist in der Tat eine riesige Werbefirma und die Geräte von Nest sammeln Informationen über Menschen die sich in Räumen bewegen. Die Kombination dieser beiden Merkmale entspricht der Vision von Google. Verhaltensrelevante Personendaten sammeln und diese dann clever für Werbezwecke anbieten bzw. verwenden.Damit wird auch klar, dass es bei «Internet der Dinge» nicht primär um Technologie geht sondern um Informationsmanagement geht.

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