Head of the week: "Unusual attracts more attention".

Daniel Comte ist ab Juli neuer Creative Director bei Advico Young & Rubicam

Daniel Comte ist ab Juli neuer Creative Director bei Advico Young & RubicamKopf der Woche «Ungewohntes erweckt mehr Aufmerksamkeit»
Die Herausforderung ist gross: «Advico ist ein super Brand, der für ausserordentlich kreative Werbung steht. Das ist genau das, was ich wieder vermehrt machen will», meint Daniel Comte. Dass ihn in Gockhausen kein leichtes Erbe erwarten wird, macht dem neu erkorenen CD keine Angst. «Nach wie vor sind viele gute Leute bei Advico geblieben, mit denen ich früher oder bei McCann schon einmal gut zusammengearbeitet habe», weiss er.
Sehr jung hat Comte seine Schritte in die Werbung gesetzt. Sein Vater war Werbeleiter bei Biella-Neher in Biel, wo klein Dani deshalb bereits als Bub Maquetten kleben durfte. Nach der Kunstgewerbeschule arbeitete Comte zuerst als Grafiker und dann mit 22 Jahren bereits als Atelierleiter bei seinem Lehrer Christian Jaquet. Nach vier Jahren Werbung für Kunden wie Berner Zeitung oder Schweppes ging er nach Basel zur GGK. Sein «längster Comic-Strip der Welt» für Michel-Fruchtsäfte erstreckte sich damals auf 34 Plakatstellen über 50 Meter an der Weinbergstrasse und brachte ihm 1992 erstes ADC-Gold.
Als Reinhold Weber mit Yvonne Hodel von der GGK in eigene Büros wechselte, folgte ihnen auch Daniel Comte und machte bei den Pionierjahren von Weber Hodel Schmid mit. 1994 wechselte er zu Dani Matter nach Zürich. Als CD bei Matter Leo Burnett war er vier Jahre in der Geschäftsleitung tätig. In dieser Zeit gewann er einen Eurobest mit dem sprechenden Plakat von Red Bull, auf dem ein Kätzchen wie ein Löwe brüllt, wenn man daran vorbeigegangen ist.
«Ungewohntes erweckt mehr Aufmerksamkeit», meint er und will auch in Zukunft «unausgetretene Pfade beschreiten sowie ein Medium neu beleben». Als Executive CD bei McCann, wohin ihn Edi Andrist geholt hatte, ist Comte vor allem stolz auf die Launchkampagne von Diax mobile sowie auf die Personality-Fotos mit Lauda, Tutu oder Agnelli von Richard Avedon für XL Winterthur international.
Bei Advico freut er sich nun, «dass die Kunden zuversichtlich sind, wie es weitergeht». Intern möchte er die Leute unterstützen, die bei Advico geblieben sind «und es denen zeigen wollen, die sich bis anhin am meisten hinauslehnen konnten». In der Werbung, meint Comte, brauche es heute viel mehr Energie, eine Idee gut zu behalten, als sie zuerst einmal überhaupt zu erfinden. «Alles wird zerpflückt, weil immer mehr Spezialisten in ein Projekt involviert sind und mitreden wollen.»
Daniel Comte ist verheiratet, hat drei Söhne von fünf, sieben und neun Jahren und lebt in Bern. Wie bereits seit 20 Jahren will er auch in Zukunft das Pendeln im Zug als kreative Umgebung und Chill-out, nämlich quasi als «Reinigungsphase zwischen Jobleben und Privatleben», weiter pflegen. Andreas Panzeri

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