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Studie der Kiosk AG: Keine Nachteile durch Pendlerzeitungen

Studie der Kiosk AG: Keine Nachteile durch PendlerzeitungenDie Gratis-Pendlerzeitungen an den Kiosken brachten der Kiosk AG keine Nachteile; die Kundenbesuche nahmen sogar zu. Dies ergab ein Studie der Kiosk AG. Trotzdem hat sie 20 Minuten von den Kiosken verbannt (WW 09/02). Angeblich mangels Vorteilen.Aus den Unterlagen der zur Valora-Gruppe gehörenden Kiosk AG geht hervor: Im ersten Jahr ihrer Existenz verursachten die beiden Gratiszeitungen dem Pressegrossisten einen Umsatzrückgang von 4,4 Millionen Franken. Diesen Verlust konnte die Kiosk AG bisher nicht wettmachen. Auch die 13-monatige Abgabe von 20 Minuten und zu Anfang auch von Metropol an 200 ausgewählten Kiosken hielt den Umsatz lediglich auf tieferem Niveau stabil.
Allerdings hatte die Kiosk AG laut eigener Studie mit dem Versuch keine weiteren Nachteile zu gewärtigen, nicht einmal beim Verkauf von Printtiteln. Ob an einem Kiosk Gratiszeitungen auflagen oder ob solche in der Nähe von Kolporteuren oder Boxen angeboten wurden – auf den Verkauf von Zeitschriften und Zeitungen am Kiosk hatte dies laut Studie «keinen negativen Einfluss». Im Gegenteil: «Die Distribution von Pendlerzeitungen am POS steigert die Kundenfrequenz und generiert Koppelkäufe.» 31 Prozent der Personen, die am Kiosk 20 Minuten bezogen, kauften noch eine Zeitung, 8 Prozent eine Zeitschrift.
Valora-Sprecherin Stefania Misteli relativiert die Aussage der Studie: Fest stehe, dass es Koppelkäufe gegeben habe, sagt sie. Ob diese aber von 20 Minuten «generiert» wurden oder ob sie ohnehin getätigt worden wären, sei trotz Befragungen unklar.
20 Minuten bleibt vorerst von den Kiosken verbannt – «aus wirtschaftlichen Überlegungen», sagt Misteli. «Der Platz am Kiosk ist ein rares Gut, das sich mit anderen Produkten besser belegen lässt.» Welche das sind, steht in den Unterlagen: Gratisprospekte und Kataloge, nicht aber Pendlerzeitungen und andere Blätter, «welche Titel konkurrenzieren, die verkauft werden». Wie bitte? Diese der Studie widersprechende Aussage lässt einen Druckversuch vermuten. Misteli winkt ab: Dem überraschenden Entscheid liege keinerlei Druck auf die Kiosk AG zu Grunde, auch seitens Ringiers nicht. Markus Knöpfli

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