Big station for Karl Lagerfeld

Mode Paukenschlag für die Karl-Lagerfeld-Kollektion von H&M: Top-Medien werden reihenweise gebucht.

Mode Paukenschlag für die Karl-Lagerfeld-Kollektion von H&M: Top-Medien werden reihenweise gebucht.Wenn Blick-Leser am nächsten Freitag ihr Leibblatt aufschlagen, werden sie nicht schlecht staunen: Ausser zwölf ganzseitigen H&M-Inseraten, einer Panoramaanzeige von H&M sowie zwei weiteren halbseitigen H&M-Anzeigen werden sie keine anderen kommerziellen Inserate finden. Zum Vergleich: Am Dienstag, 9. November, hatte der Blick insgesamt ein ähnliches Volumen (ohne Rubriken), darunter waren jedoch nur fünf ganzseitige Fremdanzeigen. Der Grund für den Megaauftritt von H&M: Der 12. November ist der mit viel PR-Tamtam längst angekündigte Tag, an dem H&M ihre Kollektion «Karl Lagerfeld für H&M» lanciert.Auch in der Westschweiz wird es am 12. November zu einem grossen Augenreiben kommen: Im Le Matin sind ebenfalls zwölf Seiten exklusiv gebucht, dazu ist er mit einer H&M-Banderole eingewickelt. Im Tessin kommt der Corriere del Ticino zum Handkuss und kann inklusive Ausgehbeilage Extra und Programmheft Ticino 7 ganze 21 Seiten Lagerfeld einplanen. 20 Minuten Week darf ebenfalls 14 Seiten schalten, und Bolero kommt immerhin zu einem achtseitigen Folder.
Ebenfalls am Freitag werden in allen 484 Schweizer Kinos ausschliesslich H&M-Spots gezeigt – und zwar gleich 120 Sekunden lang. Nicht exklusiv, aber in denselben Längen werden die Spots tags zuvor schon von SF 1, SF 2, TSR 1, TSI 1 sowie den Werbefenstern RTL, RTL 2, Pro 7, Sat 1 und M6 ausgestrahlt. H&M belegt dabei nur Top-Blöcke, so unter anderem den Meteo-Block auf SF 1. Auf all diesen TV-Kanälen waren seit dem 7. November bereits zahlreiche Teaser-Spots (10 Sekunden) vorausgegangen. Und parallel dazu 180 Spots auf sieben Radios in Zürich, Genf und Lausanne.
Bahnhofplatz wird H&M-LandExklusivität ist eines, Jungfräulichkeit etwas Zweites. Letzteres konnte die APG dem Kunden H&M am Zürcher Bahnhofplatz bieten. Die 64 F12-Leuchtplakate an der frisch eröffneten Tramwartehalle (siehe WW 38/04) sind eine Woche lang exklusiv mit den Sujets der Lagerfeld-Kollektion bestückt. H&M ist hier nicht nur der erste Kunde, sondern auch der einzige, der an diesem Ort in dieser Breite werben darf. Später werden Vollbelegungen nicht mehr möglich sein. Weiter zeigen das E-Board und ein Megaposter im Hauptbahnhof sowie alle vier Megaposterflächen im Hardturmstadion Lagerfeld-Designwäsche.
Zuständig für die generalstabsmässige Megamediaplanung und für die Verwaltung des Riesenbudgets war die Mediaagentur Carat Switzerland. CEO Jane Borgstroem zeigte sich erfreut. «Der Auftrag von H&M war etwas vom Spannendsten von dem, was wir in den letzten Jahren umsetzen konnten», sagt sie. Der Auftrag habe verlangt, dass «in kurzer Zeit auf ungewohnte Art und mit überraschenden Ideen eine möglichst grosse Aufmerksamkeit erreicht» werden sollte.
Dies dürfte gelingen. Doch mit welchem Zweck? Will H&M mit dem Auftritt und über die Liaison mit Karl Lagerfeld einen Imagewechsel herbeiführen? Dazu Verena Cottier, Marketing- und Kommunikationsleiterin von H&M Schweiz: «Wir freuen uns, mit dieser Kollektion unserer Businessidee ‹Mode und Qualität zum besten Preis› treu bleiben zu können. Mit ‹Karl Lagerfeld for H&M› wollen wir zeigen, dass Design und Qualität nicht mehr kosten müssen.» Zudem wolle H&M sowohl mit der Kollektion an sich als auch mit den werblichen Aktivitäten seine Kunden überraschen. Wie gross das Mediabudget für die nette Überraschung ist, will sie aber nicht verraten.
Klotzen statt kleckern: H&M hat alle 64 F12-Leuchtplakate an der Tramwartehalle Zürich HB gebucht.
Markus Knöpfli

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