Bald mehr im Äther?

Radio Drei zusätzliche, überregionale Sender wären in der Schweiz wirtschaftlich und technisch möglich.

Radio Drei zusätzliche, überregionale Sender wären in der Schweiz wirtschaftlich und technisch möglich.Rechtzeitig zum Radioday publiziert das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) die Resultate dreier Studien zum Radiomarkt – und sorgt damit für Diskussionsstoff. Fest steht: Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus (frequenz-)technischer Sicht hätten in der Westschweiz ein und in der Deutschschweiz bis zu zwei weitere Radioprogramme mit überregionalem («agglo-übergreifendem») oder gar sprachregionalem Charakter Platz.Damit sie aber nicht nur überleben, sondern helfen, den Radiowerbemarkt anzukurbeln, müsste parallel dazu die Radio-Vermarktung statt wie heute schwergewichtig lokal wesentlich stärker national ausgerichtet werden. Dies wiederum bedingt unter anderem «eine Optimierung der komplizierten Poolstrukturen», heisst es in der Studie des Berliner Instituts GoldMedia.
Technische Komplikationen
Auf der technischen Seite kommt das Bakom zum Schluss, dass zusätzliche UKW-Frequenzen freigemacht werden könnten, jedoch nur durch eine Verringerung des empfohlenen Schutzabstandes zwischen Nachbarfrequenzen. Dies hätte den Nachteil, dass die Reichweite aller Sender abnehmen würde, weil ein Grossteil der Radioempfänger nicht fein genug differenzieren kann.
Zudem wäre eine umfassende Neuplanung des Frequenzenspektrums nötig, deren Finanzierung aber erst geregelt werden müsste. Eine Umstellung auf DAB wäre zwar ebenfalls möglich, so eine dritte Studie, doch würde dies insgesamt 200 Millionen Franken kosten. Via Vernehmlassung erhofft sich das Bakom nun Klarheit über das weitere Vorgehen.
Markus Knöpfli

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