A landlocked country is surfing champion

Internet Herr und Frau Schweizer bleiben mit grossem Vorsprung Europameister bei der Nutzung des Internets.

Internet Herr und Frau Schweizer bleiben mit grossem Vorsprung Europameister bei der Nutzung des Internets.
Das Internet ist weiter auf dem Vormarsch. Laut der neuesten Ausgabe des «Pan European Internet Surveys» ist der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer, die das Internet 2003 mindestens einmal nutzten, auf 63,2 Prozent gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es 57 Prozent gewesen. Mit dem Zuwachs um fast 11 Prozent positioniert sich die Schweiz an der Spitze. Mit grossem Abstand zu Grossbritannien, das lediglich auf 51,8 Prozent kommt. Mit geringem Abstand folgen darauf Deutschland (49,5 Prozent) und Frankreich (45,3 Prozent).Deutlich schwächer ist die Nutzung des Web in den übrigen drei ausgewerteten Ländern: In Österreich sind es 41,1 Prozent, in Belgien 37 und in Spanien gar nur 29,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren, die sich 2003 mindestens einmal ins Internet einloggten.
Schrumpfende Zuwachsraten
Insgesamt erreichen die Zuwachsraten mit fortschreitender Reife des neuen Mediums aber längst nicht mehr jene hohen Werte, wie sie etwa noch zwischen 2001 und 2002 Wirklichkeit waren. So erlebten in jener Zeitspanne sowohl Frankreich als auch Österreich Zuwächse von 25 Prozent oder mehr, zwischen 2002 und 2003 beträgt dieser Wert nur noch 6,5 beziehungsweise 5 Prozent. Nachholbedarf haben offensichtlich einzig die Spanier, die im europäischen Vergleich internetfaulste Klientel. Hier wurde 2003 mit 14 Prozent die höchste Zuwachsrate erzielt.
Auch was die Häufigkeit der Internetnutzung betrifft, rennt die Schweiz den anderen europäischen Ländern davon. So waren es 36,7 Prozent der Schweizer Bevölkerung, welche «gestern» mit dem Internet verbunden waren. In Belgien und Frankreich liegt dieser Wert knapp unter 20 Prozent, in Österreich und Deutschland nur leicht darüber.
Autos und Immobilien stagnieren
Untersucht man die Motivation für die Internetnutzung in der Schweiz, schält sich die E-Mail-Funktion nach wie vor als die wichtigste heraus. Allerdings hat sie sich nur schwach auf 82 Prozent verstärkt (Basis: ENK = täglich, fast täglich/mehrmals in der Woche). Deutlich zugenommen hat hingegen das Abrufen von Stelleninseraten, zu dem sich neu 39,6 Prozent der Befragten bekannten. Im Vorjahr waren es erst 34,6 Prozent gewesen.
Für die Zeitungen ein Lichtblick ist die Tatsache, dass die Nutzung von Rubrikinseraten im Internet nicht mehr durchwegs steigt. So ist die Suche nach Wohnungsangeboten bereits wieder leicht auf 4,9 Prozent der Nennungen gesunken. Und das Surfen in Online-Automärkten stagniert ebenfalls bei 4 Prozent.
Ein weiterer Hinweis für die abflachende Selbstkannibalisierung der Printmedien ist der gesunkene Prozentsatz von abgerufenen Artikeln aus Zeitungen oder Zeitschriften. Dieser ging von 19 auf 18,2 Prozent zurück.
Doch auch bei anderen beliebten Funktionen zeichnet sich eine gewisse Sättigung ab. So verlief das Einholen von Fahrplanauskünften leicht im Krebsgang (von 14,7 auf 14,3 Prozent). Und auch der Onlinekauf von Produkten oder Dienstleistungen ist von 5,1 auf 4,7 Prozent geschrumpft.
Nicht viel besser erging es dem Internetbanking, das bei 11,1 Prozent stagniert. Den markantesten Bedeutungsverlust hat das Onlinemedium allerdings beim Einholen von Börsenkursen einstecken müssen: Nur gerade 12,7 Prozent nutzten es noch zu diesem Zweck – zwischen April und September 2001 waren es immerhin noch 16,3 Prozent gewesen.
Pan European Internet SurveysDer «Pan European Internet Surveys» wurde im Juni 2000 mit der Absicht lanciert, die Messung der Internetnutzung zu harmonisieren, das heisst, vergleichbare Daten zu generieren. Dieses Ziel sei mit der soeben publizierten dritten Ausgabe der Studie praktisch erreicht worden, heisst es. Insgesamt sieben Länder machen beim «Pan European Internet Surveys» mit: Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, England und Spanien. (dse)
Findens nett im Netz: Schweizerinnen und Schweizer sind europaweit die fleissigsten Internetnutzer.
Daniel Schifferle

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