Radio coup of the year

Nach zwanzig Jahren Schweizer Privatradiogeschichte kamen die Ermüdungserscheinungen zuerst und am ausgeprägtesten in der wichtigsten Radioagglomeration, im Grossraum Zürich.

Nach zwanzig Jahren Schweizer Privatradiogeschichte kamen die Ermüdungserscheinungen zuerst und am ausgeprägtesten in der wichtigsten Radioagglomeration, im Grossraum Zürich.Vor allem der Nummer zwei im helvetischen Hörfunkmarkt, Hitradio Z, lief das Publikum in den letzten Jahren in Scharen davon. Die Hörer wanderten aber nicht zum Konkurrenten Radio 24 ab – dieses musste ebenfalls Verluste hinnehmen, wenn auch in viel kleinerem Umfang. Gewinner war durchwegs DRS 3. Im ersten Halbjahr 2003 hatten die Zürcher sogar eine besondere Schmach erlitten: Das öffentlich-rechtliche Programm katapultierte sich in ihrem Markt hinsichtlich Hörerzahlen an den Spitzenplatz. Die Retourkutsche kam postwendend, nachdem sich Hitradio Z am 15. August 2003 unter dem neuen Namen Energy Zürich und zusammen mit dem Radiomulti NRJ Groupe auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet hatte. Damit war für die Zürcher Radiolandschaft die dringend benötigte Frischzellenkur Wirklichkeit geworden, wie die Hörerzahlen bereits drei Monate nach dem Start des neuen Senders zeigten. Für Eindringling DRS 3 verkehrte sich der Zuwachs abrupt in einen markanten Verlust. Im Gegenzug konnten sämtliche Privatradios im Grossraum Zürich, allen voran Radio 24, in der Hörergunst kräftig zulegen. Auf ein sanftes Ruhekissen kann sich nur Radio 24 betten: Der Tamedia-Sender zog dieses Jahr am meisten Hörer an und von NRJ und DRS 3 ab.
(dse)

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