Business model of the year

Bescheidenheit ist eine Zier – und die neuen Schweizer TV-Sender hoffen, mit ihr weiter zu kommen als ihre Vorgänger.

Bescheidenheit ist eine Zier – und die neuen Schweizer TV-Sender hoffen, mit ihr weiter zu kommen als ihre Vorgänger.Anders als Tele 24 und TV 3 legen sie sich nicht mit dem Werbemarktherrscher SRG an, sondern suchen alternative Nischen. U1 TV Station, Deutschschweizer Sender mit österreichischen Geldgebern, will nur einen Drittel des Umsatzes mit klassischer Werbung erzielen. Der Grossteil des Budgets soll laut Projektleiter Peter Kölbel mit «Sonderformen und Content-Verwertung» bestritten werden. So plante die Marketingagentur Unimark zwei Infomercial-Sendungen auf U1, die Showelemente mit Product Placement und Teleshopping verknüpft hätten. Im Dezember wurde die Übung allerdings abgeblasen, weil U1 Unimarks «Ansprüche an TV-Programme» nicht erfüllt. Als weiteres Standbein bleibt U1 die Telefonie: Die Zuschauer sollen sich über kostenpflichtige Nummern aktiv an Spielshows beteiligen. Darauf setzt auch der Zürcher Lokalsender ZüriPlus. Geschäftsführer Peter Steinmann hat aber noch eine weitere innovative Einnahmequelle erdacht: ZüriPlus lässt sich von TV-Produktionsfirmen bezahlen, damit es deren Formate ausstrahlt. Einerseits fungiert der Sender so als Schaufenster für die Produzenten, anderseits kassieren diese direkt die Sponsorbeiträge ihrer Sendungen. Auf diese Weise will ZüriPlus von Anfang an kostendeckend arbeiten. Peter Kölbel, Projektleiter von U1 TV Station.
(sm)

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