Rubner manages balance sheet

Jean Frey AG Uli Rubner wird Verlagsleiterin der Bilanz, nicht zuletzt dank ihres publizistischen Know-hows.

Jean Frey AG Uli Rubner wird Verlagsleiterin der Bilanz, nicht zuletzt dank ihres publizistischen Know-hows.Wenn Bilanz-Chefredaktor Medard Meier jeweils seine Strategie erklärt, pflegt er die Bilanz als einen «Flugzeugträger» mit startenden und landenden Flugzeugen zu bezeichnen. Mit Flugzeugen meinte er jeweils die Zusatzaktivitäten wie TV, Internet, Sonderhefte. Das hat aber nur beschränkt funktioniert. TV warf bisher keinen Gewinn ab, Internet kostete nur, und die Sonderhefte waren meist, aber nicht immer rentabel. Meier ist es somit nie wirklich gelungen, seinen Brand über das Hauptheft hinaus breiter zu etablieren. Im Gegenteil: Er musste zurückbuchstabieren. Deshalb macht nun auch die Rechtsform WM Wirtschaftsmedien AG – ohnehin ein Relikt aus der Zeit, als die deutsche Verlagsgruppe Holtzbrinck Teilhaberin war – keinen Sinn mehr. Sie wird aufgelöst und der Verlag in die Jean Frey AG (JF) integriert. JF-CEO Filippo Leutenegger erklärt dies so: «Die bisherige Strategie hat den Erfolg nicht mehr garantiert. Deshalb haben wir die beiden Verlage zusammengelegt, um Synergien zu schaffen.»Dass nun Weltwoche-Verlagsleiterin Uli Rubner auch die Verlagsleitung der Bilanz übernehmen soll, dürfte indes mehr als nur eine Sparmassnahme sein. Offensichtlich soll sie Kapitän Meier vermehrt ins Steuer greifen. Leutenegger sagt dies nicht direkt, aber doch unverblümt. Jedenfalls fiel seine Wahl nicht nur deshalb auf Rubner, weil diese «bei der Weltwoche einen Superjob gemacht hat», sondern auch darum, «weil sie als ehemalige Wirtschaftsjournalistin von Publizistik etwas versteht».
Markus Knöpfli

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