Zurich economic region becomes international hotspot for digital innovation

Die Standortmarketing-Organisation Greater Zurich Area (GZA) präsentierte erstmals Auszüge einer mit dem Beratungsunternehmen BAK Basel Economics erarbeiteten Benchmarking-Analyse, welche die massgeblichen Standortfaktoren des Wirtschaftsraums Zürich mit anderen Metropolitanregionen vergleicht.

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Bei den Zukunftstechnologien nimmt die Greater Zurich Area eine internationale Spitzenposition ein. Den Rahmen bildete der traditionelle GZA Lake Side Talk mit über 400 Gästen sowie Referaten und Gesprächen zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsraums in Zeiten der Digitalisierung und Automatisierung.

Die Organisation GZA führte in den letzten knapp anderthalb Jahren zusammen mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen BAK Basel Economics eine vergleichende Analyse durch, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraums Zürich mit zehn führenden Regionen weltweit vergleicht. Erstmals wurden Wirtschaftsstandorte nicht auf der Ebene von Nationalstaaten oder von Städten, sondern auf der Ebene der für den Standortwettbewerb wirklich relevanten Metropolitanregionen verglichen, also funktionalen regionalen Wirtschaftsräumen. Dazu wurde Datenmaterial zu zahlreichen Standortfaktoren aus den Bereichen Leistungsfähigkeit, Innovation, Fachkräfte, Regulierung, Steuern, Erreichbarkeit, Lebensqualität und Kosten ausgewertet.

«Mit dem innovativen datengestützten Benchmarking-Ansatz geht GZA neue Wege im Standortmarketing», erklärte Sonja Wollkopf Walt, Geschäftsführerin der GZA. «Das detailliertere Wissen über den eigenen Standort und wichtige Mitbewerber erlaubt es uns, sehr spezifisch und rasch auf Anfragen von Unternehmen einzugehen, die an einer Ansiedlung interessiert sind.» Die Ergebnisse der Analyse fliessen in die Marktbearbeitung und Kommunikation der GZA ein; eine Publikation der Gesamtergebnisse ist nicht geplant.

Beim GZA Lake Side Talk am Dienstag stellte Kai Gramke, Bereichsleiter bei BAK Basel Economics, die Innovationskraft der Greater Zurich Area in Zukunftstechnologien wie Life Sciences, Prozessautomatisierung, Robotik, Drohnen & Autonome Fahrzeuge, Sensorik, Künstliche Intelligenz oder Internet of Things vor. «Schaut man sich die Weltklasseforschung an, spielen die Schweiz und insbesondere die Greater Zurich Area weltweit in der obersten Liga mit – in Europa sogar an der Spitze. Die Greater Zurich Area besticht insbesondere durch technologische Vielfältigkeit, Forschungseffizienz und Dynamik in den Zukunftstechnologien», bilanzierte Gramke.

Digitalisierung als grosse Chance für den Wirtschaftsstandort Zürich

Das Thema Technologie stand auch im Zentrum der weiteren Referate und Gespräche des diesjährigen GZA Lake Side Talks unter dem Titel «Die vierte industrielle Revolution in der Greater Zurich Area». Die Frage nach den Gefahren und Chancen von Digitalisierung, Automatisierung und Robotisierung wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Remo Lütolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung der ABB Schweiz, sagte: «Die vierte industrielle Revolution hat längst begonnen und bietet speziell uns in der Schweiz grosse Chancen. Mit modernen Automatisierungslösungen und der Digitalisierung der Prozesse kann sich die Fertigung hierzulande wieder lohnen. Damit lässt sich die Qualität der Produkte weiter verbessern, die Effizienz steigern, die Flexibilität erhöhen. Dieser Trend wird sich beschleunigen – was hilft, unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.»

Auch Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich, sieht primär die Chancen: «Durch die Digitalisierung werden die Karten der internationalen Arbeitsteilung neu gemischt. Die Schweiz hat etliche Trümpfe in der Hand, um auch im Zeitalter der vernetzten Dinge ein Land des Technologievorsprungs und des Wohlstands zu bleiben. Einer dieser Trümpfe sind die klugen Köpfe, welche die ETH ausbildet.»

Den Standortbedingungen Sorge tragen

Für Regierungsrätin Carmen Walker Späh, Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich und Stiftungsratspräsidentin der Greater Zurich Area, bietet die Digitalisierung enorme Chancen für den Wirtschaftsraum Zürich: «Die Greater Zurich Area bringt sehr gute Voraussetzungen mit, um aus dem Megatrend der Digitalisierung gestärkt hervorzugehen und sich als international bedeutender Standort für digitale Innovation behaupten zu können.» Dabei dürfe die Regulierung den digitalen Wandel nicht behindern und die Auswirkungen sowie Chancen der Digitalisierung seien der Bevölkerung noch besser zu vermitteln, so Walker Späh.

Balz Hösly, Verwaltungsratspräsident GZA, appellierte an die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft: «Damit der Wirtschaftsraum Zürich auch in Zukunft zu den führenden Technologie-Standorten der Welt gehört, müssen wir auch immaterielle Standortvorteile wie Verlässlichkeit, Rechtssicherheit, Offenheit und Internationalität sowie ein unternehmensfreundliches Umfeld bewusst pflegen.» Die Aussagen aller Referenten wie auch die Ergebnisse des mit BAK erarbeiteten Benchmarkings würden die Strategie der GZA bestätigen und weiter schärfen. Gleichzeitig schaffe der Metropolenvergleich neue Instrumente, um passende Unternehmen zu identifizieren und sie für eine Expansion in den Wirtschaftsraum Zürich zu überzeugen. «Ein modernes Standortmarketing muss auf innovative und wertschöpfungsstarke Unternehmen und Technologie-Branchen ausgerichtet sein. Dies schafft am meisten Mehrwert in Form von Innovationskraft, Arbeitsplätzen und letztlich Krisenresistenz», erklärte Hösly.

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