Izzy führt mit Kornkreis-Stunt die Schweizer Medien an der Nase herum

Doch nicht so übermenschlich wie erhofft: Der Kornkreis in Uster ist kein unerklärliches Rätsel, sondern ein Viralstunt des Ringier-Jugendportals Izzy.

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Man kann sich über die Originalität der Idee, einen Kornkreis zu fälschen, streiten. Unbestritten ist aber: Die Idee hat funktioniert. Zahlreiche Medien – allen voran 20 Minuten – haben die Geschichte prominent aufgenommen und teilweise ausgeschlachtet. Mit einem Facebookvideo namens «Wie Kornkreise wirklich entstehen» löste Izzy die Geschichte am Mittwoch auf.

Am Mittwochabend gab 20 Minuten der Leserschaft konsequenterweise per Push-Nachricht Entwarnung: Doch keine ausserirdische Warnung vor einer bevorstehenden Katastrophe (so wurde das Sujet in den Leserkommentaren unter anderem interpretiert) – nur ein Scherz («Medien-Stunt») von der Konkurrenz.

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Der 20-Minuten-Hauptkonkurrent und Izzy-Büronachbar Blick.ch nahm die Auflösung mit einer gewissen Schadenfreude auf. Die Frage, wieso keine Ringier-Medien auf die Geschichte eingingen – obwohl sie dies sonst relativ zuverlässig tun und sich zur Not auch von der Konkurrenz inspirieren lassen – dürfte damit geklärt sein. «Der Ärger unter den Journalisten dürfte gross sein, das Gelächter bei «Izzy» noch grösser», schreibt Blick.ch.

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Dass Kornkreise von menschlicher Hand erstellt werden, hat lange Tradition. Daneben tauchen immer wieder Exemplare auf, die nicht eindeutig erklärt werden können. Ansätze gibt es jedoch verschiedene. In Australien existiert laut Wikipedia etwa die «Berauschte Kängurus»-Theorie. Zitat: «In Australien wurden Wallabys dabei beobachtet, runde Kornkreise in Opiumfelder zu treten. Nach dem Verzehr des Schlafmohns geraten diese in einen Rauschzustand und fangen an, in den Feldern im Kreis zu laufen, bis sie umfallen.»

Nebst weiteren – je nach Sujet – mehr oder weniger glaubwürdigen Theorien gibt es auch verschiedene Erklärungsansätze, welche von der Wissenschaft kategorisch abgelehnt werden. Dabei geht es um Botschaften von Ausseridrischen oder Pflanzen, magnetische Anomalien oder die Übertragung von morphogenetischen Feldern. Wie so oft kann man weder das eine, noch das andere mit Sicherheit ausschliessen oder bestätigen. Die Wahrheit liegt irgendwo da draussen. Auch wenn «da draussen» in diesem Fall «an der Dufourstrasse» bedeutete. (hae)

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