Privatsphäre – geschützt, geteilt, verkauft

Die Ausstellung «Privatsphäre – geschützt, geteilt, verkauft» im Zürcher Stadthaus wirft Schlaglichter auf ein wichtiges Thema unserer Zeit – und zeigt Widersprüche in unserem Verhältnis zu Privatheit. Stilgraf verantwortet Szenografie und Ausstellungsgrafik.

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Beispiele aus der Gegenwart und Vergangenheit erklären, wie sich in Diskussionen um Privatsphäre der gesellschaftliche Wandel und das politische Klima, aber auch die Moralvorstellungen der jeweiligen Zeiten spiegeln. 
Privatsphäre ist ein Menschenrecht. Was wir im Alltag unter «Privatsphäre» verstehen, ist allerdings individuell und abhängig von Interessen. Nicht immer sind sich Einwohnerinnen und Einwohner, Firmen und Behörden einig, wo Privatsphäre beginnt und wo sie enden soll. Sicher ist: Die Vorstellung von Privatheit ändert sich laufend, auch im digitalen Zeitalter. Gesellschaftlicher Wandel, technische Innovation und neue Geschäftsmodelle gehen dabei Hand in Hand.

Das Konzept von Stilgraf für die szenografische Umsetzung des Ausstellungsthemas bedient sich der Ambivalenz zu diesem Thema. Die tendenzielle Auflösung der Privatheit widerspiegelt sich im Kernelement der Ausstellung: den Kabinen. Diese bilden das Rückgrat der Ausstellung und symbolisieren den Widerspruch von privat & öffentlich mit der nicht blickdichten Balkenkonstruktion. Ein weiteres Kernelement der Ausstellung ist die Installation im Innenhof – ein Kronleuchter mit 56 Fake-Überwachungskameras. Diese sind Symbole für die Widersprüche im Umgang mit Privatsphäre: Für die einen bedeuten sie Schutz und Sicherheit, andere sehen darin eine Bedrohung ihrer Privatsphäre.

Die von Sarah Genner und Christian Ritter kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation der Kulturabteilung der Stadt Zürich mit dem Collegium Helveticum. Die Ausstellung läuft vom 19. September 2019 bis 29. Februar 2020.
 

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Verantwortlich für Gesamtleitung: Stadt Zürich Kultur, Philipp Kuhn, stv. Direktor/Leiter Stab Kultur, Daniela Lienhard, Koordination Kuratorium: Sarah Genner, Christian Ritter. Szenografie & Ausstellungsgrafik: Stilgraf; Philipp Graf, Martin Stillhart, Lisa Gasparini.
 

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