Fake-Firma löst Debatte über Mathe und Mädchen aus

Für den Ingenieursverband Usic erfand PAM Advertising den fiktiven Online-Service Math Dealer, um eine Debatte über Mathematik und Mädchen anzuzetteln.

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Bis heute hält sich das Vorurteil, dass Jungs besser in Mathe sind als Mädchen – obwohl Untersuchungen dies mehrfach widerlegt haben. Dies ist eine zentrale Ursache des Frauenmangels im Ingenieurwesen, denn bereits im Primarschulalter ist Mathe das weichenstellende Bindeglied zwischen Mädchen und dem Ingenieurberuf.

Um dieses Problem für Usic breiter zu thematisieren, erfand und bewarb PAM den Service Math Dealer: ein Online-Service bei dem Mädchen für Geld den Jungs die Mathe-Aufgaben lösen. Über die Website konnten sich Mädchen als Math Dealer und Jungs als Mathe-Aufgaben Konsumenten registrieren. Plakate in Zürich, Bern, Lausanne und Lugano bewarben den fiktiven Service Math Dealer. Zusätzlich schrieb Math Dealer Schulen mit einem beigelegten Poster an und es wurden Flyer an Schülerinnen und Schüler verteilt.

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Wie gewollt löste die Kampagne Reaktionen aus: nebst Empörung und Rätseln, was und wer dahinter steckt, reichte eine Politikerin auch eine Beschwerde ein.

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Verantwortlich bei Usic: Lea Kusano (Leiterin Kommunikation). Verantwortlich bei PAM Advertising: Parvez Sheik Fareed, Miro Pfister (Kreation, Strategie, Beratung).

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Über Blick, Watson und andere Medien wurde aufgelöst, dass Usic hinter der Kampagne steckt. Die Auflösung erfolgte auch über die Math-Dealer-Website. Auch erhielten alle Personen, die sich für den «Service» registriert hatten, eine E-Mail, die sie über die Kampagne aufklärte. 

Personen wie die Journalistin Hanna Wick, deren Zeit-Artikel über Mädchen und Mint-Fächer am selben Tag der Auflösung erschien, machten sich für die Kampagne stark. Ebenso erhielt Usic nach der Auflösung diverse Zuschriften von Mathematik Lehrpersonen und Ingenieurunternehmen, die sich über die medienwirksame Platzierung des Themas Mädchen und Mathematik freuten.

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