Grüsse aus dem Homeoffice – Folge 2: Daniel Zuberbühler, Sir Mary

Homeoffice im Büro: Daniel Zuberbühler von Sir Mary nutzt die Gunst der Stunde und bezieht Stellung in den leeren Agenturräumlichkeiten. Ganz alleine. Werbewoche.ch hat ihm im Rahmen der Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» aus der Ferne Gesellschaft geleistet.

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Vor knapp vier Jahren hat Daniel Zuberbühler Sir Mary mitgegründet. Inzwischen ist die Agentur «Digital Agency of the Year» und «Newcomer Agentur DACH». Der vierfache Familienvater Zuberbühler war 2018 nominiert zum «Werber des Jahres».

 

Werbewoche.ch: Seit wann befinden Sie sich im Homeoffice?

Daniel Zuberbühler: Wir haben Anfang letzter Woche entschieden, ab Donnerstag mit der Trockenübung zu starten. Wir wollten lieber geordnet alle Abläufe definieren und nicht spontan von 0 auf 100 gehen. Das hat sich im Nachhinein als richtig erwiesen.

 

Befindet sich Ihre ganze Agentur im Homeoffice?

Abgesehen von mir – ja. Ab und zu kommt jemand vorbei, um etwas abzuholen.

 

Hatten Sie bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes mit technischen Problemen zu kämpfen?

Die Umstellung hat bisher unproblematisch geklappt, da wir flexibles Arbeiten mit digitalen Tools seit unserer Gründung in den Alltag integriert haben.

 

Wo haben Sie sich eingerichtet?

Ich hatte die Wahl zwischen Schlafzimmer zuhause oder Büro. Da hab ich mich für letzteres entschieden. Wer will schon auf dem Bett liegen bei der Videokonferenz?

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Was benötigen Sie alles, um Ihrer Tätigkeit nachgehen zu können?

Internet.

 

Ist es schwierig, sich genügend abzugrenzen, wenn die Kinder zuhause sind?

Das ist bei mir tatsächlich der Hauptgrund, weshalb ich mich entschieden habe, nicht zuhause zu arbeiten. Bei vier kleinen Kindern ist immer viel los.

 

Haben Sie Homeoffice-Erfahrung oder handelt es sich um eine Premiere?

Ich war persönlich nie der Homeoffice-Typ. Mir ist der persönliche Austausch mit den anderen Sirs und Marys extrem wichtig.

 

Aufgrund der ersten Erfahrungen: Welche Prozesse gestalten sich im Vergleich zum normalen Agenturalltag schwierig?

Ich komme mir öfters vor wie eine Mischung aus Radiomoderator und Callcenter.

 

Welche Arbeiten klappen problemlos?

Praktisch alle, wenn alle fokussiert arbeiten. Sogar New Business Meetings. Die sind sogar effizienter, weil man schneller mit dem Austausch loslegt statt lange Casefilme schaut.

 

Gibt es etwas, was allein sogar einfacher oder produktiver funktioniert?

Konzentration.

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Sollte die Homeoffice-Phase länger dauern: Was tun Sie dagegen, dass Ihnen nicht die Decke auf den Kopf fällt?

  • Unterhaltungen werden nicht gecancelt.
  • Beziehungen werden nicht gecancelt.
  • Kreativität wird nicht gecancelt.

 

Was vermissen Sie am meisten am physischen Agenturalltag?

Die jetzige Phase wird uns alle stark prägen. Darin steckt auch eine grosse Chance, neue Arbeitsformen auszuprobieren. Weiterhin wird aber der ungeplante Austausch neue Ideen fördern.

 

Bekanntlich hat alles auch seine positiven Seiten. Was ist es in Ihrer aktuellen Home-Office-Situation?

In den nächsten Wochen und Monaten wird es auch in der Schweiz zu einem Anstieg der Nutzung digitaler Kanäle kommen, wie wir es bisher selten erlebt haben. Jetzt zählen guter Content und eine den Umständen angepasste Tonalität mehr denn je. Nichts ist mehr, wie es war. Und keiner weiss, was morgen ist, geschweige denn in einem Monat. Da draussen passiert etwas, was noch nie passiert ist. Wen interessiert da Werbung? Wenn Menschen sich um Toilettenpapier streiten? Das wird eine grosse Herausforderung und Chance für alle Marken und damit auch für uns.

Das Coronavirus hat die Gesellschaft fest im Griff. Wer zuhause bleiben kann, bleibt zuhause. Auch die Werbe- und Kommunikationsbranche verlagert den Betrieb grossflächig ins Homeoffice. Mit der Serie «Grüsse aus dem Home Office» beleuchtet Werbewoche.ch den Berufsalltag in den heimischen vier Wänden.

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