Pro Infirmis bringt Menschen mit Behinderung in die Werbung

Die neue Sensibilisierungskampagne von Pro Infirmis startete schweizweit am 14. Oktober 2019. Bekannte Schweizer Werbesujets werden neu interpretiert der Öffentlichkeit präsentiert. Kreiert hat die Kampagne die Agentur CRK.

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Ob online oder offline, Werbung gehört zu unserem Alltag dazu. Dass in der Werbewelt nicht immer die Realität abgebildet ist, mag zwar vielen bewusst sein. Repräsentation, besonders auch in der Werbewelt, ist aber für Minderheiten ein wichtiger Schritt zur Inklusion in der Gesellschaft. Mit der Kampagne «Ungehindert Behindert» hat sich Pro Infirmis zu einer Übernahme der besonderen Art entschlossen: Schweizer Werbesujets werden neu und inklusiv interpretiert.

Am 14. Oktober 2019 startete die Sensibilisierungskampagne «Ungehindert Behindert». Die Vision von Pro Infirmis ist eine inklusive Gesellschaft. Das Ziel der Kampagne ist dementsprechend, der Inklusion von Menschen mit Behinderung einen Schritt näher zu kommen. In Zusammenarbeit mit Migros, Appenzeller Käse, Coop, Digitec/Galaxus und der Mobiliar werden bekannte Werbesujets nachgestellt. Dabei sind die Protagonistinnen und Protagonisten ausschliesslich Menschen mit einer Behinderung.

 

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Werbetreibenden gefällt die Idee

Die Idee kam auch bei involvierten Werbekunden gut an. «Als Pro Infirmis mit ihrer Kampagnenidee auf uns zugekommen ist, waren wir sofort begeistert. Für uns ist diese gemeinsame Kampagne eine weitere Chance zu zeigen, dass wir mit «Für mich und dich» für alle da sind», sagt etwa Vanessa Finzer, Leiterin Werbung und Kulinarik bei Coop. Auch Martin Walthert, Chief Marketing Officer von Digitec Galaxus, ist vom Ansatz überzeugt: «Uns hat die Idee der Kampagne auf Anhieb gefallen. Da wir in unserer aktuellen Galaxus-Werbung alltägliche, gewöhnliche Situationen zeigen, fanden wir sie besonders geeignet für die Mitwirkung: Menschen mit Behinderung sind natürlich in den Alltag inkludiert.»

Für Christoph Holenstein, Direktor Sortenorganisation Appenzeller Käse, war die Mitwirkung eine Herzensangelegenheit: «Ich stehe privat jemandem mit Trisomie 21 nahe und weiss was diese Behinderung bedeutet. Mir ist wichtig, dass alle Menschen gleichermassen auch an den Freuden des gesellschaftlichen Lebens teilhaben können – mit oder ohne Behinderung.» 

Die Kampagne wird auf Plakaten, Online-Bannern sowie auf den eigenen Kanälen von Pro Infirmis in drei Sprachen zu sehen sein. In den Schweizer Werbungen sind Menschen mit Behinderung bis jetzt selten oder nie sichtbar. So finden 1,8 Millionen Menschen mit Behinderung in der Schweiz keine Identifikationsfigur in der Werbung. Darauf will CRK mit der Kampagne «Ungehindert behindert» aufmerksam machen. (pd/hae)

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