Die neue Tier-im-Recht-Kampagne von Ruf Lanz spaltet die BDSM-Szene

Die neue Kampagne der Stiftung Tier im Recht kommt nicht überall gut an. Die Sadomaso-Szene fühlt sich offenbar vor den Kopf gestossen.

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Die fünf, von Ruf Lanz kreierten Sujets zeigen Tiere in Sadomaso-Kleidung. Darunter der Spruch: «Kein Tier hat Lust, gequält zu werden» (Werbwoche.ch berichtete). Wie die SonntagsZeitung kürzlich berichtete, führte die Kampagne zu Kritik in den Sozialen Medien. Von «Randgruppenbashing» sei etwa auf Facebook zu lesen gewesen.

Die BDSM-Szene störe sich an den Bildern – diese könnten falsch verstanden werden, erklärt Simona, Präsidentin der IG BDSM, gegenüber der Zeitung. BDSM finde zwischen zwei erwachsenen Menschen und vor allem einvernehmlich statt. Der Witz der Kampagne – nämlich, dass Tieren Schmerz eben gerade nie einvernehmlich zugefügt werde – werde nicht verstanden, ist Simona überzeugt. «Für uns ist das wirklich heikel, weil in den Köpfen der Leute hängen bleibt, was ohnehin schon viele denken: Sadomaso gleich Tierquäler».

Ist die Kampagne wirklich Shitstorm-würdig? Simona sagt: «Wie so oft verleitete das Internet zu heftigeren Reaktionen, als man sie im realen Leben zeigen würde.» Und aus BDSM-Kreisen sind durchaus kritische Voten zur aktuellen Debatte zu vernehmen. «BDSMler sind, sobald ihre Religion «missbraucht» wird, gänzlich humorlos, fühlen sich nicht ernst genommen und beweisen dieses, indem sie pseudo-intellektuelle Diskussionen führen, statt einfach mal den gesunden Menschenverstand einzuschalten», äusserst sich ein «Direktbetroffener» in den Sozialen Medien. Auf der Facebook-Seite von Tier im Recht bekommt die Kampagne gar konkreten Zuspruch: «Bin selbst aus der BDSM-Szene und fühle mich weder diskriminiert noch falsch verstanden oder sonst was. Finde auch die Plakate Top!», so ein User. 

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