KS/CS Kommunikation Schweiz besorgt und verärgert über «Genève zéro pub»-Initiative

In Genf ist die kommunale Initiative «Genève zéro pub» zustande gekommen. Sie verlangt, dass auf öffentlichem Grund keine kommerzielle Werbung mehr platziert werden darf. KS/CS Kommunikation Schweiz lehnt die Initiative in aller Deutlichkeit ab.

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Die kommunale Initiative «Genève zéro pub», die mit den benötigten 4000 Unterschriften zustande gekommen ist, will in der Stadt Genf die kommerzielle Werbung auf öffentlichem Grund verbieten. Damit richte sie sich ganz direkt gegen die verfassungsmässig verbriefte Wirtschafts- und Werbefreiheit, schreibt KS/CS in einer Mitteilung.

Alle anderen Argumente der Initianten seien «fadenscheinig». So solle die Mobilität insbesondere von handicapierten Menschen verbessert werden, obwohl die einzigen Plakate, die zuweilen die Gehsteige blockierten, für kulturelle, sportliche oder soziale Anlässe werben würden – und somit von der Initiative gar nicht betroffen seien, kritisiert der Verband.

Ein anderes Argument zielt darauf ab, die urbane Qualität zu erhöhen. KS/CS verweist hier auf eine APG-Studie, in der 81 Prozent der Befragten die Plakatwerbung als sympathisch oder sehr sympathisch bezeichneten. Ausserdem seien von der Initiative gerade einmal zehn Prozent der Plakatstellen betroffen – der gewünschte Effekt würde wirkungslos verpuffen, ist Kommunikation Schweiz überzeugt.

KS/CS Kommunikation Schweiz wehrt sich in der Stellungnahme dagegen, «dass die kommerzielle Kommunikation immer wieder als Sündenbock benutzt wird für soziale und politische Anliegen, die nur in einem offenen Diskurs ohne Scheuklappen gelöst werden können.» Besonders stört man sich, dass die Initianten von neuen Werbeverboten oftmals die finanziellen Implikationen ausblendeten. Im Falle von «Genève zéro pub» sind das Einnahmeausfälle der Stadt Genf, aber auch der betroffenen Plakatgesellschaften wie der Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen nur noch beschränkt bewerben können. KS/CS, der gesamtschweizerische Dachverband der kommerziellen Kommunikation, lehne die Initiative deshalb entschieden ab.

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