Cannes Lions: Änderungen bei Awards und Spekulationen um Börsengang

Das Cannes Lions International Festival of Creativity gibt Änderungen bei den Awards bekannt und denkt offenbar über einen Börsengang nach.

Bezüglich Awards gab das Festival am Montag zwei Änderungen bekannt: Die «Press Lions» werden in «Print & Publishing Lions» umbenannt. «Mit der Umbenennung passen wir den Award an die Entwicklungen in der Print- und Publishing-Welt an», so Award Director Simon Cook. Die Press Lions wurden 1992 eingeführt. Press, die zweitälteste Kategorie in Cannes, wurde 1992 als «Press & Outdoor» eingeführt und 2002 in zwei eigenständige Kategorien aufgeteilt.

Die zweite prominente Änderung: «Digital Craft» wird aus den beiden Kategorien «Cyber» und «Mobile» herausgelöst und wird zum eigenständigen Award. Terry Savage, Chairman Lions Festivals, zu diesem Schritt: «Die Cyber- und Mobile Jurys haben uns gesagt, mit der stetigen Zunahme von UX- (User Experience) und Craft-fokussierten Einreichungen werde es nötig, dass Experten aus diesen Gebieten in der Jury Einsitz nehmen. Wir haben uns deshalb entschieden, die Kategorie abzutrennen und diesem speziellen Bereich eine eigene Jury zu geben. Dieser Schritt wird auch die sehr arbeitsintensive «Cyber»-Juryarbeit entlasten».
Die neue Kategorie soll die kreative- und handwerkliche Kunst hinter dem Content – inklusive Design, technische Ausführung und das Gesamterlebnis – auf allen digitalen Plattformen und Devices bewerten und auszeichnen.

Weitere Änderungen bei den Awards betreffen unter anderem die Kategorie «Product Design», deren Unterkategorien erweitert und überarbeitet wurden. Die «Titanium & Integrated Lions» werden in zwei eigenständige Kategorien aufgeteilt. Die «Design Lions» erhalten die Kategorie Experience Design» und die «Outdoor Lions» werden um eine grosse «Digital Outdoor»-Teil erweitert. Eingereicht werden kann ab 21. Januar 2016.

Spekulationen um Börsengang

Laut britischen Fachmedien liebäugelt der Besitzer der Cannes Lions, die Ascential Group, die bis vor kurzem Top Rights Group hiess, mit einem Börsengang. Experten sehen die Umbenennung und andere Manöver als Vorbereitung für eine spätere Börsengang. Die Ascential Group gehört der Investoren-Company Apax Partners und der Guardian Media Group, die unter anderem die Zeitung The Guardian publiziert. Beiden wird laut Redbox.de nachgesagt, dass sie sich seit längerem vom Cannes-Eigner trennen wollen. Die Guardian Media Group hat 2015 bereits 80 Prozent der Tochter Auto Trader an der Börse zu sehr guten Kursen verkauft. Die Ascential Group ist äusserst erfolgreich und erzielte 2014 einen Gewinn von umgerechnet rund 120 Millionen Franken – davon gingen rund 80 Millionen Franken auf das Konto von Lions Festivals, dem Unternehmen, zu dem nebst Cannes Lions unter anderem auch Eurobest gehört. Ein Börsengang würde vermutlich und eine Milliarde Pfund einbringen und so die Investitionen des Kaufs 2008 zurück in die Kasse der Eigner spülen. (hae)
 

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