Saas-Fee: Initiative für mehr Masseneinwanderung

Während die Schweiz über Sinn- oder Unsinn unbeschränkter Zuwanderung abstimmt, geht eine kleine Alpenrepublik völlig andere Wege. In der Freien Ferienrepublik Saas-Fee lanciert man die Initiative für mehr Masseneinwanderung.

Die Beherbungsbetriebe von Saas-Fee stehen diesbezüglich vor allem im Vordergrund und wollen von Beherbergungsbetrieben zu Auffangszentren für Einreisewillige werden. «Dabei sprechen wir im Prinzip alle ausserhalb der Freien Ferienrepublik Saas-Fee an. Walliser und Schweizer, die sich vom heftig geführten Abstimmungskampf in Sachen Einwanderungsstopp erholen wollen wie auch Europäer, die sich für einmal nicht den schweizerischen Aufenthaltsbeschränkungen unterwerfen möchten», ist von den Initianten zu erfahren. Für sie ist klar: Saas-Fee hat die Limits in Sachen Einwanderung nicht erreicht. «Das Boot ist noch lange nicht voll! Wir haben genügend Kapazitäten in unseren Hotels und Ferienwohnungen, Entschuldigung, natürlich Auffangzentren. Notfalls öffnen wir auch die Wellnessanlagen und funktionieren die Liegestühle zu Schlafstätten um, damit Einreisewillige nicht zurückgewiesen werden müssen.»

Offenbar nicht ganz ernst genommen wird die abtrünnige Alpenrepublik im Saastal von der politischen Bühne in der Schweiz. So zumindest lässt sich die trockene Absage der Verantwortlichen der Schweizer Politik in Sachen Stellungnahme deuten. «Wir geben keinen Kommentar ab!», ist da im typisch schweizerischen Diplomatenslang zu erfahren. «Die in Bern machen was sie wollen. Dann machen wir eben, was wir wollen», bringen es die Initianten in Saas-Fee auf den Punkt.

Neben der touristischen Aussage, dass Saas-Fee als Tourismusort seine Weltoffenheit und seine Treue zu den internationalen Gästen und Mitarbeitern unter Beweis stellen will, steckt auch die Sorge um die Zukunft des Tourismus in der Schweiz hinter dem Aufruf der Freien Ferienrepublik Saas-Fee. Arbeitskräftemangel, Kostenexplosion bei der Arbeitskräftebeschaffung, Imageverlust im Ausland und damit verbunden ein drohender Rückgang von Übernachtungen drohen bei Annahme der Initiative. Dieses Damoklesschwert gelte es zu vermeiden.

Sollten die Freien Ferienrepublikaner ihre Idee tatsächlich umsetzen, sind Sanktionen aus Bundesbern nicht ausgeschlossen. «Kein Kommentar», heisst es dazu aus Regierungskreisen. Hinter vorgehaltener Hand wird aber von Abschottung und Dichtmachung der Zufahrtswege gemunkelt. «Kein Problem», so die Initianten. «Schliesslich verfügen wir im Süden über eine eigene EU-Grenze. Haben es die alten Walliser vor Jahrhunderten geschafft, dort das Land zu verlassen, wird es heute auch möglich sein, auf diesem Weg zu uns zu kommen.» Bereits werden Heugabeln und Sensen geschliffen und Schneekatapulte in Stellung gebracht, um diesem Recht auf freie Ein- und Ausreise Nachdruck zu verleihen. Es scheint so, dass die unbeugsamen Gallier neuerdings Saaser heissen. Affaire à suivre!

Die «Freie Ferienrepublik Saas-Fee» geht auf die Agentur Matter & Gretener zurück.

 

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