Defizite bei internationaler Kommunikation

Eine Umfrage unter rund 2’700 Kommunikationsprofis aus 43 Ländern zeigt Handlungsbedarf für Unternehmen. Die Mehrheit der Befragten hat mangelnde Organisationsstrukturen in der internationalen Kommunikation kritisiert.

Kaum ein anderes Land exportiert mehr Güter und Dienstleistungen als Deutschland. Auch für die Schweizer Wirtschaft ist die Exportindustrie von grosser Wichtigkeit. Dementsprechend wird die internationale Kommunikation in den nächsten drei Jahren stark an Bedeutung zunehmen. Dies meinen drei Viertel der Teilnehmer an der internationalen Befragung von Kommunikationsprofis, dem European Communications Monitor ECM.

Im scharfen Kontrast dazu steht das Eingeständnis der befragten Kommunikationsmanager: Nur eine Minderheit der Unternehmen verfügt über Strategien für die internationale Kommunikation. Doch 48 Prozent der Befragten in der Schweiz halten die Organisation und Strategie für internationale Kommunikation in ihren Unternehmen für ausreichend. Professor Ansgar Zerfass (Universität Leipzig) koordiniert mittlerweile im siebten Jahr die von elf renommierten europäischen Universitäten durchgeführte Studie. Er ist der Meinung: «Wenn man den hohen Grad der wirtschaftlichen Integration in Europa betrachtet, überrascht die Tatsache, dass nur eine Minderheit der befragten Organisationen vernünftige grenzüberschreitende Kommunikationsstrategien besitzen.»

Bedeutung von «Social Media» stagniert

Ein weiterer Teil der Studie zeigt auf, dass aus Sicht der Profis in den Unternehmen die Bedeutung von Social Media erstmalig seit fünf Jahren nicht weiter steigt. Mit einer Zustimmung von mehr als 70 Prozent sind Social Media heute zwar ein wichtiges und selbstverständliches Element im Kommunikationsportfolio der Unternehmen. Doch es gebe immer noch viele Felder, in denen Unternehmen ungenutzte Chancen anpacken könnten. Beispielsweise bei Kommunikation, die auf mobile Devices zugeschnitten ist oder bei Online Communities.

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Der ECM wird regelmässig von einem Verbund von elf europäischen Universitäten erstellt. In diesem Jahr wurden dafür im März über 2’700 Kommunikationsprofis aus 43 europäischen Ländern befragt. Geleitet wurde die Umfrage von Ansgar Zerfass, Geschäftsführer der European Public Relations Education and Research Association (EUPRERA).

Den vollständigen Bericht zum ECM 2013 gibt es auf Communicationmonitor.eu. Dort sind auch die Ergebnisse aus den letzten Jahren zu finden.
 

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