Nescafé bleibt wertvollste Marke der Schweiz

Die Rangliste der 50 wertvollsten Schweizer Marken wird auch dieses Jahr von Nescafé angeführt, gefolgt von Roche und Novartis. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie «Best Swiss Brands 2012», die Interbrand gemeinsam mit dem Magazin Bilanz veröffentlicht hat.

Trotz eines erheblichen Markenwertverlustes ist Nescafé mit einem Markenwert von 10'662 Millionen Franken auch 2013 die wertvollste Schweizer Marke (Werbewoche.ch berichtete). Auf Platz zwei folgt mit 7'668 Millionen Franken Roche. Den dritten Rang nimmt auch in diesem Jahr mit 6'973 Millionen Franken Novartis ein.

Zu den Gewinnern des diesjährigen Rankings gehören Nespresso mit einem auf 2'200 Millionen Franken gestiegenen Markenwert und das Versicherungsunternehmen Die Mobiliar mit einem auf 276 Millionen Franken angewachsenen Markenwert. Beide können sich damit über einen Markenwertzuwachs von 14 Prozent freuen. Zu den grossen Aufsteigern können sich mit jeweils 13 Prozent Wertzuwachs ausserdem Adecco (2'621 Millionen Franken) und Longines (837 Millionen Franken) zählen, genauso wie der Sanitärhersteller Geberit, dessen Wert um 12 Prozent auf 935 Millionen Franken angewachsen ist.

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé gehört mit seinen drei Marken Nescafé (Platz 1), Nestlé (Platz 4) und Nespresso (Platz 13) nach wie vor zu den erfolgreichsten Schweizer Playern. Zusammen weisen die Marken einen Gesamtmarkenwert von 19'512 Millionen Franken auf. Das sind 427 Millionen Franken mehr als noch im Vorjahr. Ein Grund dafür sieht Interbrand in den stark verbesserten Einkommensverhältnissen der BRIC Staaten, die einen leichteren Zugang zu hochwertigeren Nahrungsmittel-Produkten wie beispielsweise Nutrition Solutions erleichtern.

Zahlenmäßig dominiert wird das diesjährige Ranking von der Uhrenindustrie – insgesamt 16 Uhrenmarken befinden sich unter der 50 wertvollsten Schweizer Marken. Zwei davon befinden sich sogar unter den Top 10, Rolex mit 6'637 Millionen Franken (Rang fünf) und Omega mit 3'344 Millionen Franken (Rang zehn). Insgesamt kommen die Uhrenmarken auf einen kumulierten Wert von 19'186 Millionen Franken. Der hohe Gesamtmarkenwert verwundert nicht, denn die Schweizer Uhrenindustrie ist Teil der internationalen Luxusgüterindustrie, die mittlerweile 95 Prozent ihrer Produkte im Ausland absetzt. Im Jahr 2012 wurde erstmals die Exportmarke von 20 Milliarden Schweizerfranken geknackt und die Aussichten auf weiteres Wachstum sind positiv. Mit Ausnahme von Swatch und Rado, die leichte Verluste von einem beziehungsweise sechs Prozent hinnehmen mussten, haben fast alle im Ranking vertretenen Uhrenmarken an Wert zugelegt. Der absolute Gewinner unter den Uhrenmarken ist Longines – mit einem satten Wertzuwachs von 13 Prozent auf 837 Millionen Franken. Keine andere Uhrenmarke hat im letzten Jahr mehr an Wert gewonnen.

Zweitstärkste Branche der Best Swiss Brands 2013 ist der Finanzdienstleistungssektor – mit insgesamt sieben Banken und drei Versicherungsunternehmen. Credit Suisse und UBS belegen wie im Vorjahr die Plätz sieben und acht, mit 3'718 beziehungsweise 3'579 Millionen Franken. Die Kantonalbanken belegen mit einem Markenwert von 2'373 Millionen Franken den 12. Rang. Nicht ganz unbeschadet geht Julius Bär aus den US-Steuerskandalen hervor, das Bankhaus verliert zwei Plätze und belegt mit 1'729 Millionen Franken in diesem Jahr Rang 17. Nicht mehr im Ranking vertreten ist die Privatbank Sarasin, in der Hauptsache auf Grund der Übernahme der Aktienmehrheit und Integration in die Safra Gruppe.

Ein erfreuliches Jahr hat die Pharmaindustrie hinter sich. Dies liegt zum einen in ökonomischen Faktoren wie der Stabilisierung der Medikamentenpreise begründet, aber auch in der besseren Gesundheitsversorgung in den Industrieländern. Besonders in den Schwellen- und Transformationsländern ermöglichen die gestiegenen Einkommens-standards einen besseren Zugang zum Gesundheitsmarkt. Für die stark exportorientierte Pharmaindustrie, stellen dabei die Industriemärkte Europa, USA und Japan, aber auch zunehmend die Schwellen- und Transformationsländer in Asien, Lateinamerika und Osteuropa die wichtigsten Abnehmer dar. In den aufstrebenden Märkten bieten sich sehr grosse Wachstumschancen, insgesamt steht die Branche aber auch vor grössten Herausforderungen.

Reine B2B-Marken sind weiterhin nicht im Ranking vertreten, da sie zu wenig Präsenz in der breiten Öffentlichkeit besitzen. Mit Präsenz ist hier gemeint, dass die Marken durch eine Markierung der Produkte beziehungsweise Dienstleistungen oder durch eine endverbrauchernahe Kommunikation in der breiten Masse, einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Marken wie Sika, mit ihrer Spezialitätenchemie für den B2C-Bereich, erfüllen allerdings diese Anforderungen.

Die Ergebnisse der diesjährigen Studie zeigen, dass die Schweizer Unternehmen vieles richtig machen, so Interbrand. Sie pflegen ihre Marken, sie erschliessen neue Märkte, treiben Innovationen voran und schaffen so Arbeitsplätze. Alle diese Faktoren zusammen sorgen für hohe soziale und wirtschaftliche Stabilität. Doch trotz der wieder erwachenden Konjunkturzuversicht seine die Risiken und Herausforderungen nicht verschwunden. Für Markenverantwortliche bedeute dies, dass sie weiterhin Innovationen vorantreiben, die digitalen Interaktionen mit ihren Kunden kontinuierlich ausbauen und aus den Trends die richtigen Schlüsse für eine optimale Zukunft ziehen müssen.

Diese und weitere Erkenntnisse der Studie finden Sie im Interbrand Ranking
Best Swiss Brands 2013 unter Bestswissbrands2013.ch sowie in der Ausgabe der Bilanz vom 17. Mai 2013.

brands1

Weitere Artikel zum Thema