Neuer strategischer Fit für Alex Schmid

Alex Schmid bringt seine Dialogkompetenz in die DACHCOM-Gruppe ein und rundet damit sein eigenes integriertes Leistungsportfolio mit digitaler und klassischer Kompetenz ab.

WW: Was hat für ein Zusammengehen mit einer klassischen Agentur gesprochen?
Alex Schmid: Grundsätzlich gab es für mich immer zwei Optionen: Zusammenschluss mit einer Dialogagentur oder Integration in eine klassische Agentur. Für mich mussten primär strategische Dimensionen im Vordergrund stehen. Diese haben jetzt gestimmt. DACHCOM erhält eine Präsenz auf dem Platz Zürich sowie fundierte Dialogkompetenzen, wir auf der anderen Seite können unser Angebot in Richtung integrierte Kampagnen ausbauen und haben Zugriff auf Digitalressourcen. Und das alles ohne Konflikte im Kundenportefeuille.
 
Haben Sie verschiedene Agenturen evaluiert?
In den letzten 20 Jahren habe ich verschiedene Gespräche und Verhandlungen geführt. Im ersten Jahr stand bereits René Hürlimann von Euro auf der Matte und wir haben interessante internationale Optionen geprüft. In der Agenturgeschichte von Alex Schmid war ich zwei Mal Netzwerkpartner: bei Grey und bei Draft. Dabei habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt und gelernt, was Sinn macht und was nicht. Reporten gehört dabei definitiv nicht zu den Favoriten.
 
Wieso ist der Entscheid für DACHCOM gefallen?
Neben vielen rationalen Kriterien, die erfüllt sind, hatte ich am Schluss einfach ein gutes Gefühl mit Christin und Otto Gmeiner. Auch sie haben mit solider Arbeit und aus eigener Kraft Schritt für Schritt etwas aufgebaut und sind beseelt von qualitativ hochstehenden Kampagnen im Interesse der Kunden. Im bin überzeugt, dass das föderalistische Modell der DACHCOM stimmt und dass die zwei Kulturen mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden gut zusammenfinden werden. Auch dass es sich um eine inhabergeführte Schweizer Agentur handelt, hat den Entscheid positiv beeinflusst.
 
Welche Vorteile wird die Fusion bringen?
Unsere Kunden werden von einer fundierten Markenkompetenz, einem grossen Kreativpool von über 20 Designern und dem vielfältigen Produktionsangebot profitieren. Gerade die Realisation kann aufgrund der grenznahen Angebots- und Kostenstrukturen kompetitiver angeboten werden. Für uns ergibt sich eine Erweiterung der Dialogkompetenz um Branding, digitale Medien und den interdisziplinären Erfahrungsaustausch.
 
Ist es schwergefallen, nach 20 Jahren Alex Schmid den Namen auf DACHCOM.DIALOG zu ändern? Beim Namen weniger als beim Auftritt. Wir haben im letzten Jahr ein Redesign der Marke «Alex Schmid» vorgenommen. Das ist nun passé. Dafür haben wir jetzt Übung im Relaunchen, solche internen Projekte stellen da immer besondere Herausforderungen dar. Ich denke da beispielsweise an die Website. Wir werden unsere bestehende Site weiterführen, rebranden und mit dem DACHCOM-Auftritt verlinken.
 
Was wird sich an der Arbeitsweise verändern?
Nicht viel. Ich werde die Agentur wie gehabt auf unbestimmte Zeit weiterführen. Kurz und mittelfristig wird es eine Entlastung bei Managementaufgaben wie Finanzen, EDV und dem Personalwesen ergeben. Diese gewonnene Zeit werde ich gerne vermehrt in Akquisition und Konzeption investieren, also das, was mir wirklich Spass macht.
 
Sind schon Resultate zu sehen?
Wir verfügen über einige gemeinsame Kontakte, es gibt aber noch keine konkreten Vorhaben. Der Zusammenschluss hat ja erst seit zwei Wochen offiziell stattgefunden. Bis jetzt wurde von einem unserer Kunden eine Agenturpräsentation gewünscht, das freut uns natürlich, dass das Potenzial gleich erkannt wurde. Wir sind aber sehr motiviert, gemeinsame Projekte anzugehen.

Interview: Andreas Panzeri

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