Wachsender Medienkonsum hilft Medienhäusern wenig

Die Medienkonsumenten werden sich in den nächsten fünf Jahren vermehrt von den klassischen- auf die digitalen Medien umsteigen. Für die Anbieter journalistischer Medieninhalte bleiben die Aussichten aber durchzogen. Das zeigt eine Expertenbefragung von Publicom.

Die massive Zunahme der mobilen Mediennutzung wird dazu führen, dass die Schweizer Bevölkerung in fünf Jahren mehr Zeit für Mediennutzung aufwenden wird als heute. Die im Delphinarium vereinigten Medienexperten sind mehrheitlich überzeugt, dass die zunehmende mobile Verfügbarkeit von Medieninhalten das Nutzungsverhalten stark verändern wird. Auch der Konsum klassischer Medien soll sich zunehmend in die mobilen digitalen Kanäle verlagern.

Google, Facebook & Co als Profiteure

Das Geschäftsmodell der traditionellen Medienhäuser droht dadurch aber noch stärker unter Druck zu geraten. Die grossen Profiteure der Entwicklung werden nämlich die Betreiber von Suchmaschinen und Social Media sein, nicht Anbieter von publizistischen Inhalten. Deren Informationsportale sollen in den nächsten fünf Jahren zwar profitabler werden, doch für die meisten Printmedien sieht die wirtschaftliche Zukunft unerfreulich aus. Nur gerade die Special-Interest-Magazine werden ungeschoren davonkommen. Schlecht sieht es dagegen für die Abonnementszeitungen und den Boulevard aus. Für Radio und Fernsehen fällt die Prognose des Delphinariums zwar etwas besser aus, aber auch diese Mediengattungen werden von den Nutzungstrends kaum profitieren können.

Unter dem Begriff Delphinarium publiziert die auf Medienforschung und –beratung spezialisierte Unternehmung Publicom regelmässig Ergebnisse einer Experten-befragung. Am Panel sind über vierzig Fachleute der führenden Medienunternehmen sowie Vertreter aus Werbung, Medienjournalismus, Kommunikationswissenschaft und Corporate Communications beteiligt.
 

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