Pulse Studie: Führungskräfte vs. Social Media

Rund 1100 Kommunikationsexpertinnen und -experten weltweit nahmen an der zweiten Grayling Pulse Umfrage teil. Die quartalsmässig durchgeführte Online-Befragung liefert Daten und Erkenntnisse für die gezielte Planung und Evaluierung von Kommunikationsaktivitäten.

Knapp über 20 Prozent der CEOs schreiben Blogs und Tweets, der Rest heuert Ghostwriter an oder schreibt erst gar nichts für das Internet. Generell ist die dialogbasierte Online-Kommunikation in den Führungsetagen noch wenig verbreitet. Viele Unternehmen haben eine Kommunikationsstrategie für soziale Medien, jedoch ist diese in den meisten Fällen noch kein integrativer Bestandteil der Gesamtstrategie. Das sind drei aktuelle Ergebnisse der globalen Grayling Pulse Studie.

Digitale Kommunikation ist Pflicht

Mehr als 70 Prozent der Unternehmen weltweit verfügen über eine Strategie für ihre Kommunikationsaktivitäten in diversen Online-Kanälen. Nur 22 Prozent der Befragten berichteten vom gänzlichen Fehlen einer Online-Strategie. Unternehmen in Westeuropa sind hinsichtlich Online-Kommunikation strategischer aufgestellt als jene in Zentral- und Osteuropa sowie in Eurasien. Naturgemäss spielt die digitale Kommunikation die grösste Rolle in Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen; 83 Prozent dieser Unternehmen haben eine digitale Strategie. Im Bereich Transport, Automotive und Logistik ist dies in 60 Prozent der Unternehmen der Fall. «Dieses Ergebnis beweist deutlich, dass Social Media-Kommunikation für Unternehmen nicht mehr Kür, sondern Pflicht geworden ist», so Grayling Managing Director Stephan Oehen.

Stiefkindliche Behandlung – Potenzial unterschätzt

Global betrachtet geben nur 39 Prozent der Befragten an, dass die digitale Strategie in die übergeordnete Kommunikationsstrategie des Unternehmens eingebettet ist. «In Anbetracht der enormen Geschwindigkeit, mit der sich Informationen in der Online-Welt flächendeckend verbreiten, ist diese Zahl erstaunlich niedrig. Nirgendwo sonst werden widersprüchliche oder inkonsistente Botschaften schneller entlarvt. Daher ist eine Social Media-Strategie, die in die gesamte Kommunikationsstrategie des Unternehmens integriert ist, unabdingbar», ist Oehen überzeugt.

Führungskräfte in sozialen Medien kaum vertreten

Gemäss der jüngsten Grayling Pulse Studie sind lediglich 23 Prozent der CEOs selbst in sozialen Medien aktiv. Knapp 27 Prozent holen sich für den Auftritt auf verschiedenen Dialogplattformen Unterstützung von Ghostwritern, während 44 Prozent gänzlich auf die Kommunikation über Facebook, Twitter und Blogs verzichten. Oehen: «Social Media-Kommunikation ist für Führungskräfte eine Frage der Prioritätensetzung und des Ressourcen-Managements. Texte zu verfassen ssowie die Meldungen anderer zu lesen und zu kommentieren braucht selbstverständlich Zeit. Zeit, die man in der Führungsebene oft nicht hat. Mit relevanten Zielgruppen in direkten Dialog zu treten, eröffnet allerdings für die Positionierung des Unternehmens, seiner Produkte und der Führungspersönlichkeit ganz neue Möglichkeiten – sofern die Authentizität gewahrt bleibt. Wenn nicht, ist digitales Schweigen vielfach die bessere Empfehlung.»

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