19. PR-Symposium: Macht

Am Montag, 24. September 2012 fand im Grossratssaal im Basler Rathaus das 19. Schweizer PR-Symposium von PR Suisse statt. Im Zentrum des 19. Schweizer PR-Symposiums stand der Begriff Macht.

Das Symposium wurde durch Kurt Imhof eröffnet. Er referierte zum Thema «Medien und Demokratie». In seinem Referat ging Imhof auf geschichtliche Aspekte der Medien und des Journalismus ein. Früher stellte sich die Machtfrage nicht in gleichem Masse wie heute, schreibt der Veranstalter auf Presseportal.ch Die Information wäre mehr imVordergrund gestanden als die Meinungsmache. Heute seien die Medien auf ein Zielpublikum zugeschnitten und bedienen dieses mit Inhalten, welche von den Lesenden erwartet werde. Die Medien standen auch nicht unter dem gleichen Konkurrenzdruck.

Das zweite Referat wurde von Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach vorgetragen. Die Präsidentin der Schweizerischen Lauterkeitskommission zeigte auf, wie die Lauterkeitskommission aufgebaut ist, wie sie agiert und auf welche Beschwerden eingegangen wird. Hannes Britschgi, langjähriger Fernsehmoderator, Publizist bei Ringier, Anwalt und Journalist, erklärte gemäss PR Suisse den Anwesenden «Die Machtfrage aus der Perspektive der Macher». Britschgi machte deutlich, dass bei guten Journalisten eine recherchierte Information im Vordergrund steht, nicht die Headline der Sensation willen. Er zeigte am Beispiel vom Magazin Spiegel auf, dass die Macht der Medien beschränkt ist. Obwohl Helmuth Kohl laufend mit negativen Schlagzeilen und Karikaturen auf dessen Titelseiten thematisiert wurde, brauchte es siebzehn Jahre, bis er zurücktreten musste.

Britschgi übergab das Wort an Christoph G. Meier, Head Corporate Communications der UBS. In seinem Referat ging Meier auf «Den GAU herbeireden» ein. Die UBS stand während der Finanzkrise oft in der harten Kritik der Medien. Mit interrogativen Headlines in den Medien seien Ängste geschürt und Sachverhalte vermittelt worden, welche nicht der Wahrheit entsprächen. Das hätte für die Bank sehr gefährlich werden können. Meier erklärte, wie UBS sowohl intern als auch extern mit den Medienschaffenden auf höchster Ebene kommuniziere und stetig das Gespräch suche.

PR versus Journalismus

Nach einer kurzen Pause wurde die Diskussion zwischen den Medienvertretern und Kommunikationsvertretern auf dem Podium weitergeführt. Unter der Leitung von Baschi Dürr, Grossrat Basel-Stadt und Geschäftsführer Farner Basel, lieferten sich Kurt Imhof, Thomas Borer, Inhaber Dr. Borer Consulting, Christoph G. Meier, Hansi Voigt, Chefredaktor 20 Minuten Online und Willy Surbeck, Chefredaktor Tele Basel eine Debatte. Es wurde der Frage nachgegangen, über welche Themen die Gesellschaft informiert werden möchte und sollte, was die Menschen wirklich bewegt, wie Pr Suisse auf Presseportal.ch weiter schreibt. Wie kann man Geschichten prominent platzieren, ohne dabei die Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen? Wie holt man seine Leser ab? Beiden Seiten ist jedoch klar, dass Kommunikationsschaffende und Journalisten aufeinander angewiesen sind. Die einen brauchen die Informationen, die anderen die Veröffentlichung. Dazu braucht es gegenseitiges Vertrauen.

Aufgezeigt wurde auch, dass Online-Plattformen eine zusätzliche Dimension in die Medienlandschaft bringen, denn sie ermöglichen die direkte und schnelle Kommunikation und Meinungsmache innerhalb von Zielgruppen. Damit geht die Macht weg von dem eigentlichen Printmedium hin zur breiten Öffentlichkeit, welche ihre Kommentare und Informationen auf den Online-Plattformen verbreiten. Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass die Medien eine grosse Verantwortung haben und Mitteilungen auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen sind. Ansonsten bewerteten sie die Macht und die Einflussnahme der Medien sehr unterschiedlich.

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