SRF: Hilfswerke kritisieren «Jeder Rappen zählt»

Zwei der wichtigsten Exponentinnen der Schweizer Spendenbranche greifen die Aktion «Jeder Rappen zählt» an. SRF müsse künftig enger mit den Hilfswerken zusammenarbeiten sowie das Thema der Aktion absprechen.

Das fordern gemäss Sonntagszeitung Annemarie Huber-Hotz, frühere Bundeskanzlerin und heutige Präsidentin des Rotkreuzrates, sowie die Präsidentin der Qualitätsstiftung Zewo, Trix Heberlein. Huber-Hotz agiert im Namen der Konferenz der Präsidenten der grossen Hilfswerke. Darin sind 22 Organisationen von Caritas über Rega bis zum WWF vertreten. Huber-Hotz sagt: «Die Hilfswerke haben einige Mühe mit ‹Jeder Rappen zählt›.» Anfang November habe sie deswegen SRF-Direktor Rudolf Matter zu einer Aussprache getroffen. Ein SRF-Sprecher bestätigte das Treffen gegenüber der Sonntagszeitung.

Mangelnde Kostentransparenz

SRF steht auch wegen mangelnder Kostentransparenz in der Kritik. Robert Ruckstuhl, Programmleiter Radio, sagt: «Der Gesamtaufwand liegt bei deutlich unter einer Million Franken, im mittleren sechsstelligen Bereich.» Damit koste JRZ «weniger als eine aufwendige Live-Unterhaltungsshow» und sei «sehr effizient». Laut Recherchen der Sonntagszeitung ist die Aktion innerhalb des SRF aber umstritten. Der Personalaufwand führt laut Insidern dazu, dass JRZ «sehr teuer» sei. Programmleiter Ruckstuhl entgegnet: «Es gibt keinen zusätzlichen Personalaufwand, wir sparen uns das Personal sozusagen zusammen. So wird etwa drei Monate lang einer von drei DRS-3-Reportern nicht aufgeboten. Damit schaffen wir uns Kapazitäten, die wir bei JRZ investieren.»
 

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