Das kann nur ein Inserat: Keine Karaoke – Siegerarbeit ist nicht realisierbar

Nutzungsrechte können derart ins Geld gehen, dass sie eine Kampagnenidee killen. Das mussten jetzt die Sieger von «Das kann nu rein Inserat», Manu Aggeler und Isabelle Meyer, feststellen. Ihre Arbeit «Karaoke» konnte aus Kostengründen nicht realisiert werden. Nach Kroatien zum Best-Yet-Wettbewerb reisen sie aber dennoch. Gemeinsam mit den Zweitplatzierten, die nun ihre Kampagne verwirklichen dürfen.

Die Anzeige liefert einem die Textvorlage: «I did it my way» von Frank Sinatra. Man greift zum Telefon, hört die Melodie – und versucht, die Wörter möglichst stimmig zu singen. «Karaoke» nennt sich das. Manu Aggeler und Isabelle Meyer (Bild Teaser) haben daraus eine multimediale Kampagne entwickelt. Um zu zeigen, dass eine Anzeige eine Kettenreaktionen auslösen kann.

Die Jury war von der Idee derart angetan, dass sie ihr den ersten Preis zusprach. Für Manu Aggeler und Isabelle Meyer hiess das: ein Siegeshonorar von 10'000 Franken in bar. Dazu der Auftrag für die Realisierung ihrer Kampagne. Die Anzeigen sollte ab diesem Monat in Schweizer Zeitungen und Zeitschriften geschaltet werden. Daraus wird nun leider nichts. Der Grund sind die Rechte an den Songs. Genauer gesagt: Preisvorstellungen der Musikverlage, die sich teilweise im sechsstelligen Bereich bewegen – pro Song.

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«Ein Cliffhanger ins Internet» springt ein

Diese Summen übersteigen die Möglichkeiten des Verbands Schweizer Medien bei weitem. Die Projektgruppe «Kampagne Inserat» muss deshalb die Arbeiten an der Kampagne «Karaoke» stoppen. Gleichzeitig erteilt sie Manuel Rohrer und Patrick Ryffel den Auftrag für die Realisierung ihrer Arbeit «Ein Cliffhanger ins Internet». Das Team schaffte es bei der Jurierung im Dezember mit drei Kampagnen auf die Shortlist, die zusammen mit der Siegerarbeit vier Kampagnen umfasste.

Manu Aggeler und Isabelle Meyer erhalten für ihren bis jetzt geleisteten Aufwand eine finanzielle Entschädigung. Sie vertreten als Siegerteam die Schweiz am Best-Yet-Wettbewerb 2011, der Mitte Mai in Kroatien über die Bühne geht. Als zweites Team reisen Manuel Rohrer und Patrick Ryffel zum Best Yet.

Begraben will der Verband das Siegerprojekt jedoch noch nicht: Sollte aus der Idee «Karaoke» zu einem späteren Zeitpunkt doch noch etwas werden, habe man offene Ohren und biete Hand für die Fortsetzung der Zusammenarbeit, teilte er in einem Communiqué mit.

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