Helvetische Naturwunder

Tourismus SFLB zeigt für Schweiz Tourismus, wie bei uns alles etwas natürlicher ist.

Tourismus SFLB zeigt für Schweiz Tourismus, wie bei uns alles etwas natürlicher ist.Die Schweiz ist anders. Diese Meinung
vertreten nicht nur Politiker, wenn es um einen Beitritt zu Europa
geht. Schweizer ticken auch anders als der Rest der Welt, wenn es um
Charaktereigenschaften wie Zuverlässigkeit oder Bescheidenheit geht.
Schweizer sind auch anders, wenn es um das Entsorgen von Hundekot geht;
wir haben nämlich den Robydog erfunden. Und die gleiche Agentur, die
diese Tatsache in einem Spot zu würdigen wusste, hat jetzt entdeckt,
dass es bei so viel Andersartigkeit nicht verwundert, dass auch Ferien
in der Natur bei uns ein bisschen anders sind. Während den Ferien in
der Schweiz ist alles «ein bisschen natürlicher und authentischer als
sonstwo auf der Welt», ist Spillmann Felser Leo Burnett überzeugt.

Die Besonderheit unserer Natur liefert schon seit Jahren die
Hauptgedanken bei allen Aktivitäten von Schweiz Tourismus. «Get
natural», heisst nun auch der Claim, der potenzielle Feriengäste in das
etwas andere Land locken soll. Die Imagekampagne arbeitet dazu mit
Gegensätzen von modernen Errungenschaften und ihrer helvetisch
«natürlichen» Version.

So steht zum Beispiel in der Headline «Unser GPS». Das Bild zeigt dazu
eine natürliche Version mit einem Bergbauern, der einem freundlich den
Weg zeigt. «In einer Welt, die immer künstlicher und virtueller wird,
wächst das Bedürfnis nach echten, natürlichen Erlebnissen und
Angeboten», meint die Agentur. Zu finden sind diese natürlich
gewachsenen Errungenschaften an verschiedensten Orten in der Schweiz.
Wer hierher in die Ferien kommt, geht für die Werber also auf angenehme
Art zurück zur Natur. Und geniesst beispielsweise die natürlichsten
Fitnesscenter der Welt – nämlich unsere Hügel und Berge.

Die neue Kampagne erscheint im In- und Ausland und umfasst Inserate,
Plakate, Beihefter und POS. Neben dieser Imagekampagne werden auch
verschiedene taktische Massnahmen unter dem Motto «get natural»
eingesetzt. Ein WM-Film mit sexy Schweizer Naturburschen hat dabei
bereits für weltweites Aufsehen gesorgt. Fernsehanstalten in China,
Japan, Kanada, Deutschland und in den USA haben in den Nachrichten über
den Spot berichtet, welcher mit der augenzwinkernden Botschaft wirbt:
«Liebe Frauen, verbringt den WM-Sommer doch dort, wo sich die Männer
weniger um Fussball kümmern, dafür mehr um euch – in den Schweizer
Bergen.». Spiegel Online hat über den Spot unter dem ironischen Aspekt
«Sextourismus in der Schweiz» berichtet. Der Film war auch ein Thema
für die britische BBC, die Times, den Guardian, Daily Telegraph,
Corriere della Sera,  Bild.de, Stern Online und Dutzende von
weiteren Medien von Irland über Schottland und Holland bis in die
Dominikanische Republik.

SFLB-Texter Peter Brönnimann: «Sogar meine Schwiegermutter, die im
australischen Outback wohnt, hat in ihrer Zeitung über den WM-Spot mit
den sexy Schweizer Männern gelesen. Mit dem Resultat, dass die
Schwiegermutter im Herbst zu uns in die Schweiz kommt.» Ob wegen der
sexy Kreativität des Schwiegersohns, den anderen im Spot auftretenden
Naturburschen oder einfach der allgemein schönen Natur, sei hier
natürlich nicht verraten.

Andreas Panzeri

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