«Zwölf Nominationen, drei Auszeichnungen»

Cornelia Harder, Managing Director Publicis, Lausanne«Cannes ist die Weltmeisterschaft» Markus Ruf, freier Konzepter

Cornelia Harder, Managing Director Publicis, Lausanne«Cannes ist die Weltmeisterschaft» Markus Ruf, freier Konzepter«Zwölf Nominationen, drei Auszeichnungen»
Cornelia Harder,
Managing Director Publicis, Lausanne
Internationaler Spot?
Cornelia Harder: «Foxsports. com» (extreme sports).
Favoriten Schweizer Spots?
Harder: «Screenwiper»-Hakle, «Charlotte» (Eschenmoser).
Favoriten Schweizer Print?
Harder: Médecins sans Frontières, «Belly-button», Panasonic.
Erwartete Resultate Schweiz?
Harder: Zwölf Shortlistnominationen, drei Auszeichnungen.
Persönliches Erlebnis?
Harder: Als ich den goldenen Löwe für Lovely für die Milch gewonnen habe.
In Cannes gewinnt man vor allem, wenn…
Harder: …man eine gute Idee und einen mutigen Kunden hat.
«Cannes ist die Weltmeisterschaft»

Markus Ruf, freier Konzepter
Welcher internationale Spot muss gewinnen?
Markus Ruf: «Bear» für John-West-Lachs. Ein Bär hat am Fluss einen Lachs gefangen. Da kommt ein Mann, kämpft furchtlos gegen den Bären, gewinnt dank einem Tritt in des Bären empfindlichstes Teil und nimmt ihm den frischen Lachs weg. Auflösung: «Wir von John West tun alles, damit Sie frischen Lachs haben.»
Welches sind Ihre Schweizer Favoriten?
Ruf: Der Hakle-«Scheibenwischer»-Spot, weil er die Wirkung von trockenem und feuchtem Toilettenpapier furztrocken mit einer wirklich verblüffenden Idee demonstriert. Zudem hat jeder Juror das Produkt schon mal verwendet. Die Daumen drücke ich natürlich auch dem ImmoWinner-Spot «Fieser Nachbar».
Welchen Schweizer Printbeiträgen geben Sie echte Chancen?
Ruf: Nur solchen, die eine verblüffende Idee radikal einfach umgesetzt haben. Vielleicht das eine oder andere für Kuoni, Suva oder Hakle. Gut finde ich, dass immer weniger aus der Kategorie «Wir basteln uns noch schnell eine Cannes-Anzeige für eine Pizzeria, ein Hanflädeli oder einen Schamhaarfriseur» ausgezeichnet wird.
Was bedeutet Ihnen der Wettbewerb von Cannes?
Ruf: Cannes ist die Weltmeisterschaft. Da kann man sich viele andere Jurierungen sparen.
Welches ist Ihr bisher schönstes persönliches Erlebnis in Cannes?
Ruf: Zumindest das lustigste: Als letztes Jahr ein deutscher Besucher der Printausstellung gemeint hat, Wyler Werbung beschäftige 100 Leute, weil wir drei Kampagnen auf die Shortlist gebracht haben.
Ihr persönlicher Vorsatz dieses Jahr?
Ruf: Keiner. Wegen Agenturaufbaus kann ich das beliebte Weiterbildungsreisli an die Côte d’Azur dieses Jahr nicht antreten.
In Cannes gewinnt man vor allem, wenn…
Ruf: Vor einigen Jahren hat ein Cannes-Rückkehrer mal gepredigt, man solle beim Konzipieren doch davon ausgehen, dass die Zielgruppe unsere Sprache nur sehr beschränkt beherrsche und eben erst aus einer anderen Kultur in die Schweiz eingewandert sei. Dann würde man weniger Wert auf oberflächliche Stilmittel legen und mehr darauf, wahre Ideen zu finden. Und hätte auch in Cannes bessere Chancen.
weder print- noch Film-Löwen:

das war Cannes 2000
Nachdem bereits im Jahr zu-
vor kein Press-&-Poster-Award den Weg in die Schweiz gefunden hatte, gingen die Helvetier auch 2000 löwenlos nach
Hause.
Sechs Arbeiten hatten es in die Shortlist geschafft: Beldoros «Nose Pierced» sowie «Das Magazin» für Tamedia, jeweils von Ruedi Wyler Werbung, Zürich; Zelo Legs «Hairstylist» von Honegger von Matt, Zürich, und Sportplausch Widers «Prince Charles» von Publicis, Zürich. Ebenfalls auf der Shortlist standen Suva-«The Gear» von McCann-Erickson, Zürich, sowie die IKRK-Kampagne «Stop landmines» von McCann-Erickson, Genf.
In der Kategorie Film, bei der im vergangenen Jahr der Spot «Whassup?» mit den Budweiser trinkenden Normalos den Grand Prix gewonnen hat, schafften es bei 120 Schweizer Einreichungen drei Filme auf die Shortlist: «Polizeikontrolle» für die Anonymen Alkoholiker von McCann-Erickson, Zürich (produziert von Pumpkin Film, Zürich), ausserdem Seiler DDB, Basel, mit dem Stop-Aids-Spot «Knopf» (Wirz + Fraefel) sowie Advico Young & Rubicam mit dem Film «Car» (Outsider, London).
Einen Media-Löwen gab es hingegen für Weber Hodel Schmid für die «Schnappschüsse» aus Graubünden, und Futurecom gewann mit ihrem Screensaver «Peeping Tom» einen Cyber-Löwen.

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