E-Mail-Marketing soll Webwerbung ankurbeln

AdLink steigt ins Permission-Based-Marketing ein und hofft auf neues Wachstum

AdLink steigt ins Permission-Based-Marketing ein und hofft auf neues WachstumDer Onlinewerbemarkt leidet derzeit an Unterkühlung. Kein Wunder, sind die Vermarkter verzweifelt auf der Suche nach alternativen Onlinewerbeformen. Neben neuen Bannerformaten setzt man vermehrt auf Permission-Based-Marketing. Nach Doubleclick und 24/7 tritt nun auch AdLink mit einem Angebot auf den europäischen Markt.Dass AdLink mit ihrem kürzlich in Berlin vorgestellten Angebot für Permission-Based-Marketing kein First Mover ist, weiss auch Michael Kleindl: «Wir kommen später, dafür gründlich», rechtfertigt sich der CEO und Gründer von AdLink im deutschen Montabaur. Zudem sei der Markt erst jetzt reif dafür. Kleindl erwartet, dass Permission-Based-Marketing im Internet bis Ende Jahr bereits 10 Prozent des Onlinewerbekuchens und bis in drei Jahren 20 Prozent des Direktmarketingbudgets ausmachen wird.
Permission-Based-Marketing stellt somit für AdLink wie auch für ihre Mitbewerber, zum Beispiel 24/7 und Doubleclick, einen Ausweg aus dem abrupten Wachstumsstopp bei der Bannerwerbung dar.
Alternative Einnahmequellen dringend gesucht
Doch nicht nur für Onlinevermarkter, sondern auch für Websitebetreiber, die derzeit ebenfalls unter erhöhtem Erfolgsdruck stehen, stellt Permission-Based-Marketing eine neue Einnahmequelle dar. Kleindl will den Sitebetreibern 50 Prozent der Einnahmen geben, die mit den Nutzerprofilen generiert werden, die über ihre Plattform gesammelt werden.
So sollen über das Websiteportfolio von AdLink, das rund 550 Plattformen umfasst, bis Ende Jahr 500000 Profile zusammenkommen. Diese sollen zentral am Hauptsitz in Montabaur verwaltet.
Akquiriert werden die Profile über das so genannte doppelte Opt-in-Verfahren: Der User erklärt sich nicht nur damit einverstanden, zu ausgewählten Themen Informationen zu erhalten, er muss diese Zustimmung dann auch ein zweites Mal per E-Mail bestätigen. Zudem kann der User jederzeit sein Profil je nach Interessenlage ändern und bestimmen, wie viele Werbemails er pro Woche maximal erhalten möchte.
Erste Versuche und
Kooperationen in der Schweiz
Volker Budde, bei AdLink für
die Produkteentwicklung verantwortlich, sieht den grössten Vorteil des von ihm entwickelten Permission-Based-Marketing-Tools in der Breite der Kategorien: «Mit über 300 Kategorien können wir dem Werbekunden sehr präzise Profile anbieten. Aber auch für den Konsumenten wird der Dienst dadurch sehr viel interessanter.»
Auch in der Schweiz ist man technisch für den Roll-out bereit. Laut Martin Radelfinger, Managing Director von AdLink Schweiz, wird es zwei bis drei Monate Anlaufzeit brauchen, bis man eine kritische Anzahl von Profilen erreicht hat. Mit GMX und Tamedia bestehen laut Radelfinger bereits die ersten Kooperationsabkommen. Allerdings geht Radelfinger davon aus, dass es zusätzliche Anreize braucht, um den User dazu zu motivieren, sein Profil abzugeben. Solche Anreize könnten entweder darin bestehen, dem User zusammen mit der Werbemail speziellen Content zukommen zu lassen oder ihm mit Rabattpunkten Preisvorteile zu verschaffen.
Letzteres ist ebenso der Ansatz von Active Agent, die im Oktober 2000 in der Schweiz Bonus.net lancierte und mit Direct Media den ersten Partner gewonnen hat. Auch hier erhalten die Teilnehmer unter anderem für das Empfangen und Beantworten von E-Mails Bonuspunke, mit denen sie bestimmte Prämien einlösen können. Ein weiterer Anbieter dieser Art ist die deutsche Webmiles, die zum Beispiel mit Bluewin kooperiert.
In der Schweiz hat auch 24/7
E-Mail-Kampagnen auf der Basis von Permission-Based-Marketing realisiert. Laut Christophe Vogel, Key Account Manager bei 24/7 in Ecublens, mit grossem Erfolg. Thomas Brenzikofer

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