«Drei Schüsse, ein Volltreffer»

Ringier sieht gute Zukunft für MEX

Ringier sieht gute Zukunft für MEXMartin Kall, bei Ringier Leiter Zeitschriften, äussert sich zum Verkauf von MEX.Es ist ungewöhnlich, dass Ringier einen Verkauf ankündigt und nicht nach erfolgtem Verkauf informiert.
Martin Kall: Wir haben mit MEX-Mitarbeitern eine Marktanalyse gemacht und das Resultat mit dem Verkaufsvorschlag der Konzernleitung vorgelegt. Dieser Gruppe waren wir eine offene Antwort über den Entscheid schuldig. Zudem dürfte jetzt auch das Verkaufen leichter werden. Jeder erfährt ja aus den Medien, dass wir verkaufen wollen.
Ist es so schwierig, einen Käufer für MEX zu finden?
Kall: Es muss ein flexibler Kleinunternehmer sein, der im Jugendmarkt eine Verankerung hat. Wenn wir den finden, wird er viel Freude an MEX haben. Ich bin optimistisch.
Wenn Sie schon unseren redaktionellen Teil für Werbung nutzen, legen Sie hier doch bitte gleich einen Werbespot für MEX hin.
Kall: (lacht) Nein, so weit will ich nicht gehen, sonst wird Ihr redaktioneller Inhalt zu sehr mit Werbung belastet. Das würde dem Image der WerbeWoche schaden.
Ringier will nur das Heft verkaufen, nicht aber das zugehörige Internetangebot www.mextown.ch. Das macht doch keinen Sinn?
Kall: Mextown läuft sehr gut. Aber wenn ein Interessent für die Zeitschrift auch am Internetauftritt interessiert ist, werden wir das natürlich prüfen – wenn das preisliche Angebot stimmt.
1998 floppte auch Cashual. Warum hatte Ringier in jenem Jahr keine allzu glückliche Hand?
Kall: 1998 war auch das Jahr, in dem wir GesundheitSprechstunde lanciert haben. Ein wunderbarer Titel, der heute 500000 Leserinnen und Leser hat. Wenn ich jedes Mal von drei Schüssen einen Volltreffer habe, bin ich auch zufrieden. Im Übrigen ist in den Zeitschriftenmärkten von Deutschland oder Frankreich der Anteil der Titel, die lanciert und eingestellt werden, viel höher als in der Schweiz. Zudem gehört es zum Verlagswesen, dass man etwas wagt. Aber man muss auch den Mut haben zu sagen, wenn etwas nicht geklappt hat. Interview: Markus Knöpfli

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