Umrundung geschafft

Verbund der Zürichsee-Zeitung bedient jetzt beide Seeufer (fast) flächendeckend

Verbund der Zürichsee-Zeitung bedient jetzt beide Seeufer (fast) flächendeckendVon Daniel Schifferle Mit dem Zuzug der March Höfe Zeitung hat der Zeitungsverbund der Zürichsee-Zeitung die Seeumrundung beinahe geschafft. Massvolle Preispolitik und überlegtes Vorgehen sollen Inserenten und Leser dieses Mal halten.
Ein kleiner Schritt bei der Auflage, ein grosser im Anzeigenmarkt: Die Integration der March Höfe Zeitung (MHZ) in den Verbund der Zürichsee-Zeitung (ZSZ) ermöglicht Inserenten ab dem 3. Mai, erstmals das gesamte Gebiet rund um den See mit einer einzigen Anzeige abzudecken. Zu diesem Zweck übernimmt die Zürichsee Medien eine Minderheitsbeteiligung an der MHZ, erhöht deren Erscheinungsweise auf sechs Mal wöchentlich und baut den Titel in Umfang und Erscheinungsbild aufs Niveau der bestehenden Verbundstitel aus.
«Damit geht ein alter Traum in Erfüllung», sagt Luzi Bernet, Chefredaktor der Zürichsee-Zeitung, «wir sind jetzt rund um den See präsent.» Jost Kessler, Anzeigenleiter der Publicitas Stäfa, freut sich darüber, dass die bisherige Abdeckungslücke endlich beseitigt ist. «Erst jetzt haben Detailhandel und Gewerbe die Möglichkeit, auch wirklich ihr gesamtes Einzugsgebiet zu erreichen», sagt Kessler. Zudem steige die Attraktivität für nationale Werbung.
Verschärftes Gerangel mit der Südostschweiz
Die Stärke der fünf Verbundtitel liegt aber nach wie vor im regionalen Bereich. Das spiegelt sich auch im Inhalt. «Wir verteilen die lokalen und regionalen Informationen auf sämtliche Bünde», sagt Kessler, «und garantieren so unseren lokalen Inserenten Aufmerksamkeit in jedem Teil der Zeitung.» Das ist wichtig, denn nach wie vor kommen die Inserenten der Verbundtitel hauptsächlich aus dem regionalen Raum.
Mit der Einbindung der MHZ verschärft der Zürichsee-Zeitungsverbund die Konkurrenz zum Kopfblattsystem der Südostschweiz, die im selben Gebiet mit den Kopfblättern March-Anzeiger und Höfner Volksblatt um Leser und Inserenten kämpft. Ein regelrechtes Zerwürfnis mit der Südostschweiz kann sich Kessler aber nicht vorstellen. «Dafür läuft unser gemeinsames Pressekombi 27 viel zu gut», sagt er, «dort werden wir zusammenbleiben.»
Auflagemässig steigt die Gesamtausgabe des Zeitungsverbundes lediglich um 4044 auf 50787 Exemplare. Falls überhaupt, denn ob die bisherigen Abonnenten der MHZ auch nach der Integration bei der Stange bleiben, ist noch alles andere als sicher. Die herben Enttäuschungen beim Start des ZSZ-Verbundes im Oktober 1997 sind noch nicht vergessen. Als das Blatt aus seinen rechtsufrigen Stammlanden nach Süden und an das linke Seeufer ausbrach, machten sich Leser und Inserenten in Scharen davon.
«Wir waren schlecht vorbereitet», sagt Erland Herkenrath, Geschäftsleiter der ZSZ, «hatten uns zu wenig auf die Bedürfnisse in den einzelnen Gebieten eingestellt.» Das ist jetzt anders: Die lokalen Behörden wurden frühzeitig einbezogen und informiert. Auch mit den Abonnenten der MHZ geht man sensibler um: Sie erhalten ihr Blatt bis Jahresende zum alten Preis. Danach wird er von heute 129 auf 198 Franken angehoben. Wer das aber nicht mitmachen will, kann sich das Blatt auch danach wie bisher drei Mal wöchentlich ins Haus liefern lassen. Ein Rezept, das sich auch bei den anderen linksufrigen Titeln bewährt hat und zu Optimismus Anlass gibt.
Eine Zeitung unterwirft sich (noch) nicht
Die neue Zuversicht vermag auch der letzte kleine Makel nicht zu trüben. Ganz hat der ZSZ-Verbund doch noch nicht gesiegt. Der Thalwiler, das Lokalblatt an der Zürcher Stadtgrenze, hat alle Angriffsversuche bisher erfolgreich abgewehrt. Doch mit wirklicher Unabhängigkeit hat das längst nichts mehr zu tun. «Ohne Inseratekombi mit der ZSZ wäre der Thalwiler nicht überlebensfähig», ist Erland Herkenrath überzeugt, «und er hat ein Qualitätsproblem.» Es sei deshalb nur noch eine Frage der Zeit, bis auch er dem Verbund einverleibt ist.
Rund um den See zum alten Preis

Mit der Integration der ab 3. Mai ebenfalls sechs Mal wöchentlich erscheinenden March Höfe Zeitung (MHZ) können Inserenten in der Gesamtausgabe der Zürichsee-Zeitung (ZSZ) mit einer Anzeige das ganze rechte und linke Seeufer bewerben. Und das zum alten Preis bis Ende Jahr. Für die Bewerbung nur der Oberseeregion steht neu das Modul «Linth-Zeitung/MHZ» zur Verfügung, für das linke Seeufer das Modul «ZSZ linkes Ufer/MHZ».

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