Kopf der Woche: «Zusätzliche Werte kreieren, ohne bestehende aufzugeben»

Ulrich Bollmann: Burson-Marsteller Schweiz will heimische Qualität im internationalen Rahmen pflegen

Ulrich Bollmann: Burson-Marsteller Schweiz will heimische Qualität im internationalen Rahmen pflegenKopf der Woche «Zusätzliche Werte kreieren, ohne bestehende aufzugeben»
Er ist bereits seit Anfang 1999 CEO Schweiz bei der PR-Agentur Burson-Marsteller. Dass mit Ulrich Bollmann ein neuer Kapitän das Ruder in die Hand genommen hatte, fiel erst auf, als Dieter Jäggi bekannt gab, seinen Namen aus dem Logo zu eliminieren.
Die von Jäggi gegründete und vor zwei Jahren mit der Y-&-R-Tochter Burson-Marsteller international zusammengeschlossene Agentur soll auch nach aussen sichtbar ein vollwertiges Mitglied der weltweit führenden Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit sein.
«Wir kommen als national führende Unternehmung ins Hintertreffen, wenn wir den Kunden gegenüber nicht argumentieren können, dass wir auch im Ausland anbieten, was wir in der Schweiz machen», sagt Ulrich Bollmann.
Dieser Prozess des Einbindens in das weltweite Netz ging nicht als «Feuerwehrübung» über die Bühne, sondern sei ein in Teilen noch nicht abgeschlossener Prozess. «Wir wollen unsere erfolgreichen Werte weiter pflegen und sie durch den internationalen Rahmen ergänzen», formuliert der neue CEO sein Unternehmensziel. Als Geschäftsfelder definiert er Corporate Communications, Investor Relations sowie Healthcare/Biotechnologie, Public Affairs und Marketingkommunikation/Werbung. Dieser Kommunikationsansatz kommt auch darin zum Ausdruck, dass Burson-Marsteller sowohl dem BPRA als auch dem BSW angehört.
Die Einführung der Compact Disc für Philips in den 80er Jahren, die Umwandlung der alten Hoffmann-La Roche in die neue Roche-Holding-Struktur sowie später die ganze Kommunikationsbegleitung der Vereinigung Volksbank/SKA sowie die Umwandlung in Credit Suisse waren Mandate, auf die Bollmann nicht ohne Stolz hinweist.
«Das Change Management solcher Organisationen fasziniert mich», meint der PR-Mann. Solche langfristigen und komplexen Projekte sind für ihn heute dankbarer als die eher kurzfristige Arbeit als Journalist. Bis 1981 pendelte Bollmann bewusst zwischen den Fronten. Nachdem er 1974 als Leiter die Presse- und Informationsstelle der Unfalldirektoren-Konferenz aufgebaut hatte, wechselte er als stellvertretender Chefredaktor zur HandelsZeitung. Promoviert hat der Volkswirt 1972 zum Thema «Zehn Jahre Eurokapitalmarkt».
Bollmann hat seinen Hauptjob stets mit Nebenbeschäftigungen kombiniert. So war er lange Jahre Kommandant der Abteilung Presse und Funkspruch (APF), 1983 Gründungspräsident des Lions Club Zugerland und heute Mitglied des Verwaltungsrates der Luzerner LZ-Medien-Gruppe sowie VR-Präsident des Parkhotels in Zug und eines Weinhandelsunternehmens. Total schräg finden ihn aber seine vier Kinder, wenn der Alte ganz alleine snöben geht. Andreas Panzeri

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