Frauen in Führungspositionen haben ein besseres Image als Männer

Gemäss einer aktuellen Umfrage von Marketagent.com Schweiz sind dreimal so viele Befragte der Ansicht, Frauen seien als Topmanagerinnen vertrauenswürdiger als Männer. Insgesamt hat indessen das Vertrauen der Bevölkerung in die Führungskräfte von Schweizer Unternehmen in den letzten zehn Jahren abgenommen.

Marketagent

In der Mitte Januar durchgeführten repräsentativen Umfrage gaben 1000 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz zwischen 14 und 65 Jahren Auskunft darüber, wie gross ihr Vertrauen in die Führungen der Schweizer Unternehmen ist und welche Branchen sowie Unternehmensführerinnen und Unternehmensführer diesbezüglich das beste Image haben.

 

Vertrauen hat abgenommen – Detailhandel am besten

Insgesamt zeigt die Umfrage eine Ernüchterung gegenüber den Führungsspitzen. Von den 30-Jährigen und Älteren gaben 55% an, ihr Vertrauen in die Topmanager habe in den letzten zehn Jahren abgenommen. Nur noch 6% haben ein «sehr grosses Vertrauen» in die Führungskräfte der Schweizer Unternehmen; demgegenüber ist dieses Vertrauen bei 10% «sehr gering».

Am besten ist das Image des Detailhandels. Dessen Führungscrews kommen auf einer 10er-Skala auf einen Mittelwert von 6,5. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Maschinenindustrie mit 6,3 und der Energiesektor mit 6,5. Am schwächsten scheiden die Banken und der Pharmasektor mit je 5,1 ab.

Die Hauptgründe für mangelnde Glaubwürdigkeit der Führungskräfte sind «schlechter Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern»: 43% der Befragten sagten, dies habe einen «sehr grossen» Einfluss. Ebenfalls sehr negativ wirken sich «Interne Skandale» wie jener bei der Grossbank Credit Suisse CS (42%) und persönliches Fehlverhalten von Topmanagern aus (41%).

Dementsprechend ist es nicht überraschend, dass CS-CEO Tidjane Thiam mit einem Mittelwert von 4,1 (auf einer 10er-Skala) auf den schlechtesten Platz aller Topmanager kam. Auf dem zweithintersten Rang landete sein Chef, CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner, mit einem Wert von 4,4.

Die Glaubwürdigkeitsrangliste der Schweizer Topmanagerinnen und Manager führt Swatch-Group-CEO Nick Hayek mit einem Mittelwert von 6,6 an, gefolgt von Peter Spuhler, dem Verwaltungsratspräsidenten von Stadler Rail, mit 6,4 und Thomas Jordan, dem Direktionspräsidenten der Schweizer Nationalbank, mit 6,0. Gewertet wurden nur die Resultate jener Befragten, welche den jeweiligen Topmanager beziehungsweise die jeweilige Topmanagerin kannten.

 

Monika Ribar und Suzanne Thoma Spitze bei Topmanagerinnen

Von den abgefragten Topmanagerinnen schneiden SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar und Suzanne Thoma, CEO des Energiekonzerns BKW, mit einem Mittelwert von je 5,4 am besten ab. Hinter ihnen folgen EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher mit 5,1 und Muriel Lienau, CEO von Nestlé Schweiz, mit 5,0 Punkten.

Insgesamt sind deutlich mehr der von Marketagent.com Schweiz Befragten der Ansicht, dass Frauen in Toppositionen mehr Vertrauen verdienen als Männer. Zwar spielt das Geschlecht der Führungskräfte für den Grossteil der Befragten (75%) keine Rolle. Doch vom restlichen Viertel sind dreimal mehr (19%) der Ansicht, Topmanagerinnen seien vertrauenswürdiger als ihre männlichen Kollegen (6%).

Marketagent.com Schweiz mit Sitz in Zürich ist ein auf quantitative und qualitative Online-Markt- und Meinungsforschung spezialisiertes Forschungsinstitut und verfügt in der Schweiz über ein ISO zertifiziertes Befragungspanel mit über 60’000 (Stand: November 2019) Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen 14 und 74 Jahren.

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