Raphaela Birrer wird Chefredaktorin des Tages-Anzeigers

Der Tages-Anzeiger bekommt eine neue Chefredaktorin: Raphaela Birrer wird ab 6. März Chefin der neu zusammengefassten Mantelredaktion im Hause Tamedia. Arthur Rutishauser konzentriert sich künftig auf die Sonntagszeitung. Zudem gibt es weitere Wechsel in der Chefredaktion.

(Bild: zVg.)

Die überregionalen Mantel-Ressorts der Redaktion Tamedia gehen in der neuen Tages-Anzeiger-Redaktion auf, wie Tamedia am Mittwoch mitteilte. Die Strukturen sollen vereinfacht und die Verantwortlichkeiten geschärft werden. Der Tages-Anzeiger soll als führende nationale Marke gestärkt werden.

Birrer führte zuletzt das zentrale Inland-Ressort. Dank ihrer Erfahrung im Newsnet verfüge sie über ein ausgeprägtes Verständnis von digitalem Journalismus, wird Tamedia-Chef Andreas Schaffner in der Mitteilung zitiert. Sie stehe für die digitale Zukunft des Tages-Anzeigers.

Weitere personelle Veränderungen

Mit der neuen Organisation sind etliche weitere personelle Veränderungen verbunden. Stellvertreter von Raphaela Birrer wird Adrian Zurbriggen. Ebenfalls zur neu zusammengesetzten Chefredaktion gehören Matthias Chapman und Kerstin Hasse.

Arthur Rutishauser, der bisher die Redaktion von Tamedia und der Sonntagszeitung in Personalunion führte, konzentriert sich künftig auf die Weiterentwicklung der Sonntagszeitung. Von einer Zurückstufung könne keine Rede sein, schreibt ein Mediensprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Rutishauser bleibt Chefredaktor.

Neue Aufgaben für Bisherige

Die bisherige Co-Chefredaktion des Tages-Anzeigers bekommt neue Aufgaben: Mario Stäuble wird Inlandchef, Priska Amstutz ist laut Mitteilung für ein neues Projekt «mit hoher strategischer Bedeutung» vorgesehen.

Michael Marti und Iwan Städler, die bislang Mitglieder der Chefredaktion sind, werden beide Autoren, wie der Mediensprecher auf Anfrage mitteilte. Mit dem «Fall Roshani» habe der Umbau nichts zu tun. Die am Mittwoch vorgestellte Organisation sei Teil eines vor längerer Zeit angestossenen Prozesses, heisst es weiter.

Die frühere Magazin-Redaktorin Anuschka Roshani hatte in einem Gastbeitrag im deutschen Magazin Der Spiegel schwere Mobbing-Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Vorgesetzten Finn Canonica erhoben und diesen des Sexismus bezichtigt. Tamedia hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang des Monats Versäumnisse eingeräumt. Die Aufklärung des Falles habe zu lange gedauert.

Keine Änderung im Lokalen

Das lokale Ressort des Tages-Anzeigers bleibt im Zürcher Zeitungsverbund von Tamedia, dem auch der Landbote, der Zürcher Unterländer und die Zürichsee-Zeitung angehören. Die Leitung hat weiterhin Benjamin Geiger.

Das Medienhaus Tamedia beschäftigt rund 1400 Mitarbeitende in der Deutschschweiz und in der Romandie. Tamedia ist ein Unternehmen der TX Group. (SDA)

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