Medienchef der Bundesanwaltschaft wechselt zu den SBB

Der Medienchef der Bundesanwaltschaft, André Marty, wechselt zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Dort übernimmt er die Leitung der Kommunikation Personenverkehr.

Medienchef der Bundesanwaltschaft wechselt zu den SBB
André Marty wird neuer Leiter Kommunikation Personenverkehr bei den SBB. (Bild: Keystone/Peter Schneider)

Ein SBB-Sprecher bestätigte in der SonntagsZeitung den Wechsel. Marty habe sich als «am besten geeigneter Kandidat in einer offenen Stellenausschreibung durchgesetzt», heisst es dort.

Verfahren gegen Marty

Marty verlässt die Bundesanwaltschaft in den nächsten Monaten, wie die Bundesanwaltschaft am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Am Freitag war bekannt geworden, dass Sonderstaatsanwalt Stefan Keller gegen Marty ermittelt.

Keller eröffnete im Zuge von Vorwürfen rund um Ermittlungen gegen den Weltfussballverband Fifa gegen Marty ein Strafverfahren, wie der Tages-Anzeiger publik machte. Keller sagte zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA lediglich, dass er über den Stand des Verfahrens aus ermittlungstaktischen Gründen zurzeit keine Auskunft erteilen könne. Von Marty lag keine Stellungnahme vor.

Marty soll 2017 der Zeitung zufolge während laufenden Ermittlungen der Bundesanwaltschaft rund um die Fifa bei einem umstrittenen Treffen zwischen dem damaligen Bundesanwalt Michael Lauber und Fifa-Präsident Gianni Infantino anwesend gewesen sein. Gemäss früherer Aussagen konnte sich jedoch keiner der Beteiligten an dieses Treffen erinnern.

Die Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft hatte im Juni 2020 Keller als ausserordentlichen Staatsanwalt damit beauftragt, Strafanzeigen gegen Lauber, Fifa-Präsident Infantino sowie weitere Personen im Zusammenhang mit mutmasslichen Ungereimtheiten bei den Fifa-Ermittlungen zu prüfen. Der Vorwurf lautet auf Amtsmissbrauch respektive Anstiftung zum Amtsmissbrauch.

Neuer Job ab Herbst

Bei den SBB übernimmt Marty ab dem 1. September die Leitung der Kommunikation Personenverkehr. Ein Firmensprecher bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Beitrag der SonntagsZeitung. Es sei bekannt gewesen, dass gegen Marty ein Strafverfahren laufe, hiess es.

Natürlich habe man sich darüber Gedanken gemacht, doch es gelte die Unschuldsvermutung, teilte die SBB-Medienstelle mit. (SDA)

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