Wie erwartet folgt Supino auf Lebrument

Pietro Supino ist der neue Präsident, Peter Wanner neuer Vizepräsident des Verbandes Schweizer Medien (VSM).

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Hanspeter Lebrument wurde an der VSM-Mitgliederversammlung nach 13 Jahren mit grossem Dank für seine Verdienste verabschiedet und zum Ehrenpräsidenten ernannt. Als zusätzliche Mitglieder des Präsidiums wurden Beat Lauber und Andrea Masüger gewählt. Die Mitglieder des VSM haben den vorgelegten Entwurf für einen GAV gutgeheissen. Ausserdem wurde beschlossen, dass weiterhin Zahlungen an den Presserat geleistet werden.

Hanspeter Lebrument hat sich mit einer positiven Botschaft als Präsident aus dem Verband Schweizer Medien verabschiedet: «Der Medienplatz Schweiz ist dank privater Investitionen, unternehmerischem Wagemut und einsatzfreudigen, anpassungsfähigen Journalisten in einem respektablen Zustand. Entsprechend macht es Freude, sich für ihn einzusetzen. Die Politik muss nun Rahmenbedingungen schaffen, in denen auch in Zukunft private Medienunternehmen weiterentwickelt und gegründet werden können. Nur so kann die unternehmerische und publizistische Vielfalt unseres Landes aufrecht erhalten werden.»

Pietro Supino betonte in seiner kurzen Antrittsrede die Bedeutung der privaten Medien im politischen Diskurs und hat für Selbstvertrauen der Verleger geworben: «Die Tageszeitungen sind für über 80 Prozent der Stimmbürger das Leitmedium vor Abstimmungen und Wahlen. Wir sind stolz auf das Vertrauen unserer Leserinnen und Leser. Als Präsident des Verbandes Schweizer Medien möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Schweiz weiterhin gute Rahmenbedingungen für unabhängige Medien und unabhängigen Journalismus bietet.»

Beat Lauber, der unter anderem in den Verwaltungsräten von Meier + Cie. in Schaffhausen, der Mengis Gruppe in Visp und der Zürichsee Medien Gruppe engagiert ist, sowie Andrea Masüger, CEO von Somedia, ziehen neu ins Präsidium ein. Kaspar Surber, stellvertretender Redaktionsleiter bei der WOZ, hat die erforderlichen Stimmen nicht erreicht.

VSM beschliesst Aufnahme von GAV-Verhandlungen

Die Mitglieder haben dem vom Verbandspräsidium vorgeschlagenen GAV-Entwurf zugestimmt. Die Verhandlungen werden laut Mitteilung an die Hand genommen, sobald Impressum aus dem Verband ausgetreten ist. Diese Bedingung stellt der VSM, weil Impressum laut Verband nicht gleichzeitig VSM-Mitglied und GAV-Vertragspartner sein darf. Ein Punkt, der von Syndicom und Impressum als «erstaunlich» bezeichnet und kritisiert wird. «Während vieler Jahrzehnte war diese Mitgliedschaft nie ein Problem für eine funktionierende Sozialpartnerschaft, und die Journalistinnen und Journalisten von impressum haben nie ihre Rollen verwechselt. Die Mitgliedschaft ist historisch gewachsen und ihre Beibehaltung ist Ausdruck der Loyalität der Medienschaffenden mit den Medienunternehmen. Warum die Mitgliedschaft dem VSM jetzt plötzlich ein Dorn im Auge ist, bleibt daher vorerst unbeantwortet», schreiben die Verbände in einer Stellungnahme, in welcher sie aber die Aufnahme der GAV-Verhandlungen ausdrücklich begrüssen.

Zahlungen an Presserat bleiben bestehen

Die Mitgliederversammlung des VSM hat zudem das Budget 2017 genehmigt. Nach dem Austritt von Ringier und Nichteintritt von Ringier Axel Springer mussten einschneidende Sparmassnahmen umgesetzt werden. Dadurch konnte auf eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge verzichtet werden. Der Dienstleistungsumfang des Verbandes bleibt in vollem Umfang gewährleistet. Bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung hat das Präsidium zudem entschieden, die finanziellen Zuwendungen an den Presserat im bisherigen Rahmen auszurichten. Für die Beibehaltung der Zahlungen an den Presserat gibt es seitens Syndicom und Impressum Applaus. Der VSM bekenne sich mit diesem Schritt zu ethisch fundiertem Qualitätsjournalismus, heisst es in der Stellungnahme der Verbände. (pd/hae)

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