«Owned Media ist eine riesige Chance für Unternehmen – wenn man mutig und ehrlich ist»

Fabian Zürcher, Head of Brand Studio bei Ringier, stellt sich unseren «13 Fragen».

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1. Was hat Sie dazu inspiriert, in die Werbe- und Kommunikationsbranche einzusteigen?

Neun abgebrochene Studien.

 

2. Welche Werbekampagne aus Ihrer Kindheit hat einen bleibenden Eindruck auf Sie hinterlassen?

«Me het de Wernli eifach gernli». Meine Oma, eine temperamentvolle Frau, hatte sich bei Wernli sogar wegen Sprachverhunzung beschwert.

 

3. Welche Kampagne hat Sie in letzter Zeit genervt?

Diejenigen Dankes- und Solidaritätskampagnen während der Corona-Krise, die nicht mehr als leere Worte waren.

 

4. Wie wissen Sie bei einer Idee, dass sie gut ist?

Wenn ich nach dem Einfall sofort aufstehen und im Büro herumtigern muss.

 

5. Hat das klassische Agenturmodell langfristig eine Zukunft?

Sie war sicher schon rosiger. Liegt auch an in Medienunternehmen neu entstandenen Playern wie uns.

 

6. Was halten sie von Owned Media?

Eine riesige Chance für Unternehmen – wenn man mutig und ehrlich ist. Beratung und Produktion für diese Kanäle ist unser am schnellsten wachsender Bereich.

 

7. Ein Buzz-Wort, das Ihnen auf die Nerven geht?

Content. Weil es viel zu oft synonym für PR beziehungsweise simple Werbetexte verwendet wird – das ist es nicht. Bei Content geht es um Tiefe, Service, Information.

 

8. Was halten Sie von Influencer Marketing?

Wie sagte Theodore Sturgeon: «90 Prozent von allem ist Mist.» Bei Influencer Marketing ist der Anteil gefühlt etwas höher. Aber das Genre ist jung. Kein Grund, es zu belächeln.

 

9. Das beste Testimonial, das es je gegeben hat?

Jedes, das sich selbst auf die Schippe nimmt. Die Kollegen in Amerika machen das sehr gut. Kevin Durant für Google Assistant etwa fand ich lustig. Anders und nicht amerikanisch, aber super: Jean-Claude van Damme für Volvo Trucks.

 

10. Wie sieht Ihr privates TV-Konsumverhalten aus?

Ich zappe circa 30 Minuten, bis ich sicher bin, dass mich nichts interessiert.

 

11. Wer war Ihr amüsantester Lunch-Partner und weshalb?

Vujo Gavric, weil man mit ihm sehr einfach eine gute Zeit haben kann. Und Hausi Leutenegger, weil er ein grandioser Geschichtenerzähler ist.

 

12. Welche fünf Tonträger würden Sie mit auf die einsame Insel nehmen?

«Fear of a Black Planet» von Public Enemy, «Key Markets» von Sleaford Mods, «Floor Show» von Baxter Dury, «Animals» von Pink Floyd und «RTJ4» von Run the Jewels.

 

13. Mit welchem Filmtitel lässt sich Ihre bisherige Karriere am besten beschreiben?

Als Journalist: «Extrablatt». Jetzt irgendwo zwischen «Do the Right Thing» und «The Devil’s Advocate».

Fabian Zürcher …

… ist Head of Brand Studio bei Ringier, das Kampagnen und Content für Kunden kreiert. Bevor er dieses Ende 2016 aufbaute, leitete er als stellvertretender Chefredaktor Blick.ch und Blick am Abend bei der Blick-Gruppe. Zuvor war der 42-Jährige bei Ringier stellvertretender Ressortleiter Unterhaltung und Chefredaktor Blick ad interim.

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