«Eigentlich wollte ich nur Partyflyer und Websites designen»

Jeff Gerber, Executive Creative Director bei 
Notch Interactive, stellt sich unseren «13 Fragen».

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1. Welche Printmedien haben Sie privat abonniert?

Diverse Special-Interest-Titel. Aber das beliebteste Magazin ist das GEOlino meiner Kinder.

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2. Das beste Testimonial, das es je gegeben hat?

Das ist einfach: Michail Gorbatschow für Louis Vuitton.

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3. Was ist für Sie die momentan grösste Herausforderung für die Werbung?

Dass das «Ökosystem Werbung» mit der technischen Entwicklung und dem damit verbundenen Anspruch der Kunden mithalten kann. Buzzword Digitalisierung …

4. Hat das klassische Agenturmodell langfristig eine Zukunft?

Ich glaube nicht. Aber das tangiert unsere Agentur glücklicherweise nur bedingt.

5. Worauf können Sie unmöglich verzichten?

Belgisches Bier und Radsport.

6. Ein Buzzword, das Ihnen auf die Nerven geht?

Programmatic Advertising. Ich meine, mal ehrlich, programmatische Werbung ist ein Standardinstrument der heutigen Zeit. Wenn auch ein sehr anspruchsvolles.

7. Was hat Sie inspiriert, in die Werbebranche einzusteigen?

Eigentlich wollte ich nur Partyflyer und Websites designen. Mein damaliger Text-Partner hat mich dann auf den Geschmack gebracht. Merci, Dave.

8. Welche Rolle spielen Awards in der Werbebranche?

Eine ambivalente. Auf der einen Seite sind sie wichtig für die Agenturreputation und das Recruiting, andererseits verzerren sie leider auch das Bild der Branche.

Awards verzerren leider auch das Bild der Branche.

9. Was unterscheidet die Werbe- und Kommunikationsbranche von anderen Branchen?

Mit den Worten von Frédéric Beigbeder: Wir haben keine Stundenpläne – wir haben Deadlines.

10. Wieso entsprechen Sie nicht den gängigen Klischees eines Werbers?

Tu ich doch. Ich trage schwarze T-Shirts, hab Tattoos und fahre einen Hybrid.

11. Was halten Sie von Adblockern?

Find ich gut. So kann sich der Konsument ein wenig gegen den Schwachsinn, der heutzutage als Werbung deklariert wird, schützen. Gleichzeitig ist die Branche gezwungen, neue, cleverere Wege zu finden, um die Kunden zu erreichen.

12. Welche Werbekampagne aus Ihrer Kindheit hat einen bleibenden Eindruck auf Sie hinterlassen?

Hmm … mir fällt so spontan keine ein. Jedoch kenn ich alle Titelsongs vom «A-Team» über «MacGyver» bis hin zu «Ein Colt für alle Fälle» immer noch auswendig.

13. Mit welchem Filmtitel lässt sich Ihre bisherige Karriere beschreiben?

Ich wünschte ja, dass ich hier was Cooles wie «Fear and Loathing in Las Vegas» hinschreiben könnte. Allerdings passt wohl «Ratatouille» besser zu mir.

Jeff Gerber arbeitete als Art- und Creative Director in Bern, bevor er 2011 als Partner zu Notch Interactive wechselte. Mit seiner Agentur entwickelt der Executive Creative Director ganzheitliche und User-zentrierte Kommunikationslösungen. Der Berner mit indonesischen Wurzeln ist Vater von drei Kindern und fährt gerne Rennrad.

Die «13 Fragen» erscheinen sowohl Online wie auch in der Printausgabe der Werbewoche. Umsetzung: Thomas Häusermann.

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